Kapitel 2: Welche Edelmetalle?

2.4 Platin

In der Welt der Musik ist keinesfalls das Gold das Maß aller Dinge – die goldene Schallplatte ist nur eine Durchgangsstation in den Rock- und Pop-Olymp, wo die „Platin-Schallplatte“ für mindestens 200.000 verkaufte Tonträger wartet. 

Und die Bedeutung von Platin für die Musikindustrie lässt sich leicht auf den Edelmetallmarkt übertragen – in den vergangenen Jahren hatte Platin meist einen höheren Wert im Vergleich zu Gold. Da mutet es geradezu kurios an, dass Platin in den spanischen Kolonien noch als Abfallprodukt bei der Suche nach Gold verstanden und in die Flüsse zurück geworfen wurde. Allerdings gibt es auch Belege für die Bedeutung von Platin in früheren Zeiten, so wurde es in Grabkammern und bei Ausgrabungen am Nil in Form von Schmuckstücken gefunden, welche auf einen Entstehungszeitpunkt um 3000 v. Chr. datiert wurde. 

Chemische Eigenschaften

  • Heute ist Platin aufgrund seines weltweit knappen Vorkommens sowie der komplizierten Fördermethoden ähnlich wie Gold ein gefragter Rohstoff, der sich durch einen hohen Siedepunkt und eine leichte Verformbarkeit auszeichnet. 
  • Zudem verfügt Platin über eine sehr gute elektrische Leitfähigkeit sowie eine besondere Widerstandsfähigkeit gegenüber Luft und Säuren. 
Platin Münze Koala 1988

Platin glänzt wie Silber und wurde daher beispielsweise bei der Entdeckung Amerikas von den Spaniern mit Silber verwechselt, als sie auf Maya-Skulpturen stießen. Platin gilt als sehr zähes, aber auch weiches Metall. Es ist schwerer als Gold und Silber und sehr korrosionsbeständig. Die Platinförderung teilen sich mit Südafrika, Russland, Kanada, den USA, Kolumbien und Simbabwe insgesamt sechs Staaten. Allerdings handelt es sich bei den meisten Platinfunden um Nebenprodukte bei der Förderung anderer Bodenschätze, in Reinform kommt Platin kaum noch vor. 

Verwendung in der Industrie

  • Die Einsatzmöglichkeiten für Platin in der Industrie decken sich größtenteils mit Gold – in der Luxusklasse der Schmuckprodukte ist Platin zu finden
  • Bei der Herstellung von Fahrzeugkatalysatoren wird es benötigt und auch für Zahnimplantate ist Platin gefragt. 
  • Insbesondere die Auto-Industrie ist ein wichtiger Abnehmer für Platin. 
  • Wie Palladium ist auch Platin ein bevorzugter Werkstoff für umweltfreundliche Technologien

Tipps für Anleger

Und hier liegt auch ein Problem für Investoren. Denn solange die Hälfte des weltweiten Angebots von der Auto-Industrie abgenommen wird, schlagen sich Konjunkturschwächen sofort im Platinpreis nieder und der Wert ist im Vergleich zu Gold und Silber stärkeren Schwankungen unterworfen. Denn sobald ein Knick in der weltweiten Autoproduktion prognostiziert wird, rauscht der Platinpreis in den Keller. 

Zudem unterscheidet sich Platin nicht allzu sehr von seinem kleinen Bruder, dem Palladium. So wurde in der Vergangenheit auch immer wieder befürchtet, dass bei einer Platinknappheit oder einem zu hohen Platinpreis das Palladium als Ersatzwerkstoff zum Einsatz kommen könnte. Lediglich in der Schmuckindustrie – die jedoch von ihrem Verbrauch eine untergeordnete Rolle spielt – ist an den Einsatz von Palladium für Ketten und Ringe der Luxusklasse nicht zu denken. 

→ Haben Sie weitere Fragen zu Platinmünzen? Lesen Sie unseren Blogartikel zu diesem Thema!

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