Kapitel 2: Welche Edelmetalle?

2.5 Palladium

Gold, Silber, Platin – im Dreiklang der Investment-Edelmetalle wird ein Element gern vergessen: Palladium gilt als der kleine Bruder von Platin, weil es das teure Metall leicht ersetzen kann. 

Verwendung in der Industrie

  • Palladium kommt beispielsweise bei der Herstellung von Ottomotoren zum Einsatz. 
  • Vor allem in Ostasien ist Palladium zudem ein beliebter Werkstoff für Schmuck – in Europa hat sich das Metall zu diesem Zweck noch nicht durchgesetzt. 
  • In der Industrie ist Palladium aufgrund seiner chemischen Eigenschaften gefragt, es lässt sich leicht bearbeiten – ähnlich wie Gold. Zudem ist es im festen Zustand kaum brennbar, in Pulverform jedoch leicht entzündlich. 

Mögliche Kursschwankungen

Anleger brauchen beim Spiel mit Palladium besonders starke Nerven – die Entwicklung des Palladiumpreises glich in den vergangenen Jahren einer Achterbahnfahrt, die letzten fünfzehn Jahre waren durch ständige und spektakuläre Kursschwankungen gekennzeichnet. So lag der Preis im Jahr 1996 noch bei etwa 100 Dollar pro Unze, innerhalb von fünf Jahren stieg er um das Elffache an – die Kursexplosion war jedoch durch eine künstliche Verknappung bedingt. So stürzte Palladium im Jahr 2001 dramatisch ab und prallte bei 300 Dollar auf dem charttechnischen Boden auf. 

Aspekte für die weitere Wertentwicklung

Seitdem klettert die Notierung für Palladium immer weiter. Und die Prognosen für das Metall klingen nicht schlecht – besonders die Automobilindustrie will noch stärker auf Palladium als Ersatz für Platin zurück greifen. Zudem gestaltet sich die Gewinnung des Metalls schwieriger den je – viele Abbaustätten vor allem in Russland und Australien sind ausgebeutet. Daher wird das Recycling von Palladium aus Autobauteilen immer wichtiger. Palladium ist heutzutage ein Beiprodukt, das aus anderen Erzen wie Nickel, Blei oder Silber gewonnen wird. Eine seriöse Prognose über die geförderten Palladium-Mengen lässt sich kaum abgeben, da Russland als wichtigstes Abbauland entsprechende Zahlen zurück hält – etwa 40 Prozent der weltweiten Fördermenge stammt aus Russland. 

Palladium zählt zu den Platinmetallen, ist jedoch das unedelste Element aus dieser Gruppe. Es sieht aus wie Platin, ist jedoch halb so schwer und deutlich härter. Palladium ist beständig gegen Anlaufen und Korrosion. 

Tipps für Anleger

Nicht nur durch die starken Kursschwankungen gestaltet sich das Investment in Palladium kompliziert – es gibt kaum Anlageprodukte in Barren- oder Münzenform. Bekannt ist allenfalls eine russische Prägung, die eine Ballerina zeigt. Diese Palladium-Münze wurde jedoch nur in niedrigen Auflagen geprägt und ist daher schwer zu bekommen. Zwar haben sich auch andere Länder wie Australien, China oder Kanada an eigenen Anlageprodukten aus Palladium versucht, die Münzen stießen jedoch nicht auf Gegenliebe, viele Prägungen wurden daraufhin wieder eingeschmolzen. Als Alternative für Edelmetallanleger kommen jedoch Palladiumbarren in Frage.

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