Kapitel 3: Warum ein Physisches Investment?

3.6 Minenaktien

Auch mit dem Kauf von Minenaktien, also Aktien von Explorern (Edelmetall im Boden) oder Produzenten (Edelmetall wird schon gefördert), kann man vom steigenden Gold- und Silberpreisen profitieren. Beim Kauf von Aktien solcher Firmen gibt es jedoch eine Menge zu beachten. Die Risiken sind zum Teil erheblich. 

Größenvorteil 

Je weiter die Firmen zeitlich von der eigentlichen Förderung entfernt sind, desto spekulativer ist das Investment in deren Aktien. In Zeiten steigender Goldpreise kann es sich jedoch durchaus lohnen, Papiere großer Goldproduzenten wie Goldcorp, Barrick Gold oder Newport Mining zu kaufen. Diese Firmen fahren durchweg Gewinne ein und sind somit als solides Goldinvestment zu betrachten. Als Anleger muss man jedoch mitunter Kursschwankungsbreiten im zweistelligen Prozent-Bereich verkraften können. 

Pusher und Zocker 

Gerade in Deutschland hat sich jedoch – sicher bedingt durch die Existenz diverser Börsenbriefe – eine recht ansehnliche Investorenschar gebildet, die ihr Geld immer wieder kollektiv in spekulative Rohstofffirmen zu stecken scheint. So kommt es schon einmal vor, dass kleine Explorer sich aufgrund der zuletzt großen deutschen Rohstoff-Euphorie zwar in Frankfurt an der Börse listen lassen, nicht aber an ihrer Heimatbörse in Kanada oder Australien. Für Aufsehen sorgte zuletzt ein Börsenbriefherausgeber der seinen Lesern scheinbar substanzlose Rohstoffaktien empfohlen hatte, mit denen die Kleinanleger herbe Verluste einfuhren, nachdem die Kurse der gepushten Werte ins Bodenlose stürzten. 

Kleine Werte mit großem Risiko 

Bei sogenannten Junior-Explorern, also Firmen, die gerade einmal auf einige Unzen Gold gestoßen sind, gilt somit besondere Vorsicht. Hier sollte man vor allem darauf achten, wie rege die Aktien des Unternehmens an der Heimatbörse gehandelt werden. Schließlich sollte sich gerade dort herum sprechen, wenn die Firma eine „sensationelle Goldader“ angebohrt hat. Findet an der Heimatbörse aber praktisch kein Umsatz statt und wird die Aktie aber in Deutschland in vergleichsweise großen Stückzahlen gehandelt, dann lassen Sie unbedingt die Finger von dem Wert. Es besteht große Wahrscheinlichkeit, dass die Aktie von hiesigen Börsenbriefen gepusht wird und der Kurs schnell abstürzt, sobald die Kurskosmetik aussetzt. 

Langer Weg zum Erfolg 

Abgesehen davon gibt es natürlich immer wieder kleine Unternehmen, die den Sprung zum Mega-Produzenten schaffen. Das geschieht jedoch nicht über Nacht, sondern dauert Jahre. Selbst wenn der Explorer hohe Ressourcen ausweisen kann, heißt es noch lange nicht, dass diese dann auch zu Reserven werden, somit also wirtschaftlich profitabel abbaubar sind. Von weiteren Hürden wie fehlende Bohrgenehmigungen, Infrastrukturdefiziten, politischen und klimatischen Katastrophen einmal ganz abgesehen. Von zehn Explorern schafft es statistisch ein Unternehmen zum Goldproduzenten. 

Fazit: Die Investition in kleine Goldexplorer ist hochspekulativ und hat mit einem sicheren Investment rein gar nichts zu tun. Auch größere Firmen können pleitegehen. Bei Goldminen-Aktien besteht somit ebenfalls das Totalverlustrisiko.

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