Kapitel 3: Warum ein Physisches Investment?

3.4 Geldmarkt – eine Einführung

Bares ist Wahres – dieser alte Grundsatz könnte auch als Grundgesetz der Edelmetallanleger gelten. Aus Angst vor Inflation und Wertverlust tauschen sie ihr Geld in Gold und bunkern ihre Barren bevorzugt zuhause – immer wieder erleben Edelmetallhändler in Deutschland, dass ihre Kunden davon berichten, wie sie ihr Gold im Garten vergraben wollen, um es vor dem Zugriff des Staates zu schützen. 

Doch nicht jeder möchte seine eigenen vier Wände zu einem zweiten „Fort Knox“ hochrüsten, um bei Einbrüchen oder Unruhen seinen Schatz ausreichend zu sichern. So muss es dann auch nicht immer ein schwerer Barren oder eine kleine Münze sein, um den Krisenschutz von Gold und Silber zu genießen – zahlreiche Finanzmarktprodukte mit Bezug zu Edelmetallen sollen Otto Normalverbraucher das Investment in Gold und Silber erleichtern. Die Vorteile von Aktien, Fonds oder Zertifikaten liegen auf der Hand – sie können, anders als Münzen und Barren, nicht gestohlen werden. Die größten Probleme des physischen Investments, die Lagerung und Versicherung von Edelmetallen, fällt also weg. 

Und für Edelmetall-Investoren steht praktisch die gesamte Palette der Finanzmarktprodukte offen: 

  • Beim Aktienkauf werden Anleger zu Miteigentümern einer Goldmine und sind praktisch ganz nah dabei, wenn die Unternehmen die edlen Metalle suchen, fördern oder verarbeiten. 
  • Wenn sie sich für einen Goldfonds entscheiden, kümmert sich ein erfahrener Fondsstratege um den richtigen Anlagemix. 
  • Wer richtig spekulieren will, kann mit Optionsscheinen auf den künftigen Verlauf des Goldpreises wetten. 
  • Und Inhaber eines Edelmetallkontos haben einen Anspruch auf physisches Gold, sparen sich jedoch die Kosten für einen eigenen Tresor. 

Für alle Anlageformen, die in Verbindung mit Gold und Silber auf dem Finanzmarkt angeboten werden, gelten einige Regeln, die Investoren immer im Hinterkopf behalten sollten: 

  • So ist es nie ratsam, das gesamte Vermögen in Gold anzulegen, sondern es als Beimischung eines breit gestreuten Portfolios zu verstehen. 
  • Und um das Anlagerisiko zu streuen, sollte auch nie ein Finanzmarktprodukt allein zum Einsatz kommen. Fällt beispielsweise eine einzelne Minenaktie wegen einer erfolglosen Exploration ins Bodenlose, könnte dieser Verlust durch die Zuwächse in einem soliden Goldminenfonds wieder aufgefangen werden. 
  • Fest steht, dass Gold und Silber in einem stabilen Wertpapierportfolio nicht fehlen sollten – immerhin kann das Chance-Risiko-Verhältnis des Portfolios verbessert werden, weil die Edelmetallpreise nicht mit der Entwicklung der Aktienmärkte korrelieren. 

Beim Investment in Aktienfonds oder Goldminenanteile vergessen Anleger oft eine wichtige Regel: Der Wert von Aktien und Fonds steigt oder fällt nicht analog zum physischen Goldpreis. Es ist durchaus denkbar, dass ein Run auf Gold für einen steigenden Goldpreis sorgt, eine bestimmte Minenaktie aber im gleichen Moment abstürzt, weil in ihrem Herkunftsland gerade politische Unruhen herrschen. Damit das Investment in Gold und Silber nicht zum Alptraum wird, sind weitergehende Kenntnisse über die Funktionsweise von Aktien, Fonds und Co. nötig. Denn während der Wert eines Goldbarrens wohl nie auf null Euro fallen wird, können Optionsscheine oder Aktien leicht wertlos werden.

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