Kapitel 5: Kaufberatung

5.5 Lagerung

Es ist der Alptraum eines jeden Edelmetall-Anlegers, doch Einbruchdiebstähle, bei denen „Schmuck und Wertgegenständige“ im hohen fünfstelligen Bereich erbeutet werden, werden immer häufiger. Aus diesem Grund zieren immer öfter Tresore das Erscheinungsbild deutscher Inneneinrichtungen. Doch wie erkennen Sammler und Edelmetallanleger einen sicheren Tresor für ihre Schätze in Gold und Silber? 

Bei der Auswahl eines geeigneten Wertspeichers treffen Anleger und Sammler auf eine geradezu unübersichtliche Produktvielfalt vom handlichen Regaltresor für wenige hundert Euro bis zum massiven und sprengstoffsicheren Panzerschrank im Wert eines Kleinwagens. 

Auswahl eines geeigneten Tresors

Beim Preis sowie der Auswahl des Tresors spielen mehrere Eigenschaften eine wichtige Rolle: 

  • Zu allererst bestimmt der Inhalt die Auswahl eines geeigneten Tresors – es gibt beispielsweise spezielle Wertschränke für Datenträger sowie Waffen. 
  • Dann sollte der ungefähre Wert der Schätze aus Gold und Silber bestimmt und die dazu passende Sicherheitsstufe ausgewählt werden. Der Widerstandsgrad muss in Relation zum Wert der zu sichernden Gegenstände gewählt werden – wer Münzen im Wert von 100.000 Euro in einem Tresor mit einem anerkannten Versicherungsschutz von 20.000 Euro aufbewahrt, agiert fahrlässig und riskiert seinen Versicherungsschutz. 
  • Weil ein Tresor meist über Jahrzehnte genutzt wird, sollten Verbraucher auch zukünftige Wertsteigerungen berücksichtigen – durch Inflation und Wertsteigerung können Gold und Silber in zehn Jahren schon doppelt so viel wert sein, der maximale Versicherungsschutz für den Tresor bleibt aber bestehen. Als Faustregel gilt daher, mindestens eine Sicherheitsstufe höher auszuwählen als aktuell benötigt wird. 
  • Beim Volumen sollten Investoren und Sammler berücksichtigen, dass der Wertschrank auch künftige Schätze in Gold und Silber beinhalten kann. 
  • Das Gewicht entscheidet, ob der Wertschutzschrank in höheren Stockwerken beziehungsweise unter den statischen Gegebenheiten aufgestellt werden kann. 
  • Und auch der Feuerschutz spielt eine immer wichtigere Rolle: Professionelle Diebesbanden verschaffen sich im schlimmsten Falle sogar mit Sprengstoff den Zugriff zu Gold und Silber im Tresor. 

Sicherheitszertifikate 

Ein verlässliches Zeichen für Sicherheit ist das ECB-S Zertifikat der ESSA. Die European Security Systems Association ist ein Zusammenschluss verschiedener Zertifizierungsorganisationen, die sich an höchsten Standards ausrichtet. Um das Zertifikat zu erhalten, muss der Tresor eine regelrechte Gewaltserie über sich ergehen lassen: Feuerstoß- und Sturzprüfungen sowie ein Einbruchsversuch in den Tresor geben Aufschluss über die Sicherheit. Die Güteklasse des Tresors ist an einem aufgeklebten Siegel auf der Innenseite der Tresortür zu erkennen, auf dem ein Code vermerkt ist. Datensicherungsschränke der höchsten Güteklasse P halten Hitzeentwicklungen von bis zu 170 Grad Celsius aus, ein Tresor der Stärke D hält immerhin noch 70 Grad stand. Die Basiskategorie DIS verspricht lediglich Sicherheit bis zu einer Wärme von 50 Grad. Im Brandfall können Goldbesitzer allerdings ruhig bleiben, denn Gold hat einen Schmelzpunkt von 1064 Grad – und normalerweise entstehen bei einem Hausbrand nicht derart hohe Temperaturen. 

Vorsicht ist bei besonders günstigen Produkten aus dem osteuropäischen und asiatischen Raum geboten – hier werden Qualitätssiegel verwendet, die nicht den tatsächlichen Eigenschaften des Tresors entsprechen und Gold und Silber zu einer leichten Beute für Einbrecher machen. Zudem sind solche Zertifikate nicht nur wertlos, sondern auch gefährlich – die Versicherung kann im Einbruchsfall die Übernahme des Schadens verweigern.

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