Kapitel 1: Warum Edelmetalle?

1.3 Gründe für Investment in Edelmetalle

Die Gründe für das gestiegene Interesse an Münzen und Barren liegen auf der Hand – im wahrsten Sinne des Wortes: Investiert wird in einen realen Wert, den der Anleger mit nach Hause nehmen kann – und der sich, anders als Banknoten, nicht künstlich vermehren lässt. Edelmetalle sind auf unserer Erde nur begrenzt verfügbar. Derzeit wird die weltweite Gesamtmenge auf „nur“ 163.000 Tonnen Gold geschätzt – wissenschaftliche Berechnungen gehen davon aus, dass es 20-mal mehr Silber auf der Welt gibt. Und die chemische Herstellung von neuem Gold ist, auch wenn es Alchimisten seit Jahrtausenden versuchen, nicht möglich. 

Anders als das deckungslose Papier- oder Buchgeld können Gold und Silber nicht beliebig reproduziert werden. Der Geldschein, der Betrag auf ihrem Konto, die Lebensversicherung (auch Edelmetall-Zertifikate oder –Optionen) sind lediglich Zahlungsversprechen, die ausfallen können. Gold und Silber sind Werte, zu deren Bereitstellung bereits eine Leistung erbracht wurde. Sie besitzen einen inneren Wert. Kurz: Gold und Silber können nie pleite gehen. 

Werterhaltung

Als Anlageprodukte werden neben Gold und Silber auch Platin und Palladium gehandelt. Gold kommt im Rahmen des Vermögensschutzes aber eine besondere Rolle zu. Denn das gelbe Metall kann man weltweit in jede beliebige Währung eintauschen. Es ist praktisch unzerstörbar und hat eine hohe Wertdichte. Sogar sehr große Vermögen können durch den Umtausch in Gold auf kleinstem Raum aufbewahrt werden. Gold hat seine Kaufkraft über Jahrhunderte hinweg erhalten. Das ist historisch belegt. Einen hochwertigen Herrenanzug hat man im 19. Jahrhundert zum Gegenwert einer Unze Gold erhalten. Und auch heute kann man sich für die gleiche Goldmenge entsprechend kleiden. 

Investment

Obwohl dieser Aspekt im Rahmen des Vermögensschutzes eine untergeordnete Rolle spielen sollte, ist man mit dem Kauf von Gold als Geldanlage in den letzten Jahrzehnten nicht schlecht gefahren. Hier die Renditen der Goldanlage innerhalb ausgewählter Zeiträume, jeweils bis Mitte 2010 (US-Dollar/nominal/nicht inflationsbereinigt, Goldpreis: 1.190 US-Dollar): 

Goldkurs seit 2000
  • Seit 1972 (Aufhebung des Goldstandards): +2.600 %
  • Seit 1980 (Höhepunkt der letzten Goldhausse): +40 %
  • Seit 1990 (Deutsche Wiedervereinigung): +206 %
  • Seit 2002 (Euro-(Geld)Einführung): +328 %
  • Seit 2008 (Lehman-Pleite): +53 %
  • Seit Anfang 2010 (Das Jahr der Staatskrisen): +7,2 %

Dieser positive Goldpreis-Trend begann im August 1971, als US-Präsident Nixon einseitig den Gold-Devisen-Standard aufkündigte und damit die heutige Phase deckungsloser Papier-Währungen einleitete. 

Angst vor Goldverbot

Nicht zuletzt spielt auch die Angst vor einem Goldverbot eine Rolle beim Investment in physisches Edelmetall – von 1933 bis 1971 war der Goldbesitz in den USA ausschließlich in Form von Schmuck und Münzsammlungen gestattet – so mancher Barren verschwand damals unterm Kopfkissen. Begriffe wie „Goldverbot“ oder „Tauschhandel“, die im 21. Jahrhundert nur noch in Geschichtsbüchern vorkommen, werden in der Wahrnehmung von Otto Normalverbraucher brandaktuell.

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