Kapitel 1: Warum Edelmetalle?

1.1 Edelmetalle – eine Einführung

Als der Zimmermann James W. Marshall im Januar 1848 am American River in Kalifornien eher zufällig Gold fand, waren die Massen kurz darauf nicht mehr zu halten: Vom Goldrausch betäubt, segelten Tausende mit dem Schiff um das Kap Horn oder bis nach Panama, von wo es dann zu Fuß oder mit dem Wagen weiterging. Andere durchquerten die Prärie und die Rocky Mountains, um die Fundstellen zu erreichen. Wer dem Reiz des Goldes heute erliegt, hat es wesentlich leichter – dabei könnte auch 2012 von einem „Goldrausch“ die Rede sein. 

Wertexplosion innerhalb weniger Jahre

Goldkurs seit 2000

Immer mehr Privatleute möchten daher auf den Goldzug aufspringen, der seit nunmehr zehn Jahren immer kräftiger dampft: Gold ist vom April 2002 innerhalb von zehn Jahren von 343 auf 1300 Euro gestiegen, der Wert hat sich damit ungefähr verdreifacht. Gold wird immer stärker vom Insider-Investment zur alltäglichen Anlage – bei einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Forsa gaben 34 Prozent der Bürger an, dass sie sich bei der Auswahl von fünf vorgegebenen Geldanlagen (Aktien, Anleihen, Festgeld, Fondsanteile und Gold) für das edle Metall entscheiden würden, weil sie vermuten, dass Gold nach mindestens drei Jahren Laufzeit den meisten Gewinn bringt.

Vom Insider-Investment zum Volks-Investment

Gold und Silber sind also längst nicht mehr Geheimwaffen erfahrener Investment-Strategen gegen Inflation und Euro-Krise – vor allem Otto Normalverbraucher macht sich verstärkt auf den Weg zum Edelmetallhändler. In den vergangenen Jahren ist so ein ganz neuer Anlagetyp entstanden – viele Menschen, die ihr Erspartes gegen Münzen und Barren eintauschen, haben zuvor keine Erfahrung mit Investments in Edelmetallen gemacht. Sie besitzen Grundlagenkenntnisse in alltäglichen Investmentformen wie Tagesgeld, Fonds oder auch Aktien und sind durch die Weltfinanzkrise und die erstaunlichen Nachrichten über den steigenden Goldpreis auf ein Edelmetallinvestment aufmerksam geworden. Nun entscheiden sie sich für ein Investment in edle Metalle, weil sie Gold und Co. als solide und einfach zu handhabende Geldanlage sehen und „ein bisschen Geld zurück legen wollen“. 

Für die meisten Anleger beginnt das Abenteuer „Edelmetall-Investment“ meist mit einer Bullionmünze in Gold oder einer historischen Sammlermünze. Weil dieser Kauf im Wert von mehreren hundert oder gar tausend Euro kein alltägliches Ereignis ist, interessieren sich die Anleger aber auch für die Hintergründe zu diesem kleinen Schatz, den sie in ihren Händen halten. Sie wissen um die Jahrtausende lange Faszination von Gold und erleben diese Faszination nun selbst. Sie grübeln, wie diese Münze entstanden sein könnte, wer sie früher in den Händen gehalten hat, was man sich damals mit dieser Münze kaufen konnte, wie die Lebensbedingungen im Herstellungsland aussehen. Und sie möchten ihr Grundlagenwissen über das Investment in edle Metalle ausbauen, sich über weitergehende Investmentformen informieren und vom Edelmetallneuling, der vorsichtig und ehrfürchtig zum Goldschalter geht und sein Erspartes gegen einen Barren eintauscht, zum erfahrenen Anleger werden, der die Zukunft seiner Geldanlage auch in anderen edlen Metallen sowie vielfältigen goldwerten Investmentformen sieht.

Kein Vertrauen in die Banken

Das Vertrauen in die Banken existiert nicht mehr. Privatanleger möchten ihr Geld nicht mehr in komplizierte und undurchsichtige Fonds stecken, sondern Gold und Silber kaufen und die wertvollen Schätze am besten sofort mit nach Hause nehmen – die Flucht in Sachwerte und der Schutz des eigenen Vermögens werden zum Anlagetrend des neuen Jahres. Manche Kunden wollen sogar ihr Gold im Garten vergraben, weil sie Angst haben, dass es wieder ein Goldverbot gibt und dann auch der Zugriff auf die Banktresore verhindert wird. In den Beratungsgesprächen zu Gold und Silber stehen dann auch meist nicht die attraktiven Wertzuwächse im Mittelpunkt, mit denen die Edelmetalle seit Jahren regelmäßig in die Schlagzeilen kommen, sondern der Vermögensschutz vor einem drohenden Zusammenbruch der Euro-Zone.

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