Kapitel 6: Archiv

6.1 Zeit für Edelmetalle

Die Weltwirtschaft befindet sich weiterhin in einer Phase hoher Unsicherheit. Nach den pandemiebedingten Verwerfungen und den Folgen geopolitischer Spannungen, insbesondere durch neue Handelskonflikte und protektionistische Maßnahmen, haben sich die globalen Schuldenstände auf historische Höchstwerte erhöht. Laut IWF wird die weltweite Staatsverschuldung im Jahr 2025 voraussichtlich 95 % des globalen BIP erreichen und bis zum Ende des Jahrzehnts nahezu 100 % betragen . Diese Entwicklung erhöht das Risiko fiskalischer Instabilität in vielen Ländern.

a) Risiken für Geldvermögen

1. Staatsverschuldung und Währungsrisiken

Die anhaltende Ausweitung der Staatsverschuldung in Industrieländern birgt das Risiko von Währungsabwertungen und potenziellen Währungsreformen. Obwohl direkte Staatsbankrotte in großen Volkswirtschaften bisher vermieden wurden, könnten hohe Schuldenstände und politische Unsicherheiten zu Vertrauensverlusten in nationale Währungen führen. Dies betrifft insbesondere Anleger, deren Vermögen überwiegend in der Landeswährung gehalten wird.

2. Anhaltende Inflation

Die Inflation bleibt in vielen OECD-Ländern auf erhöhtem Niveau. Im Januar 2025 lag die durchschnittliche Teuerungsrate bei 4,7 % . In Deutschland betrug die Inflation im selben Zeitraum 2,5 % . Haupttreiber sind gestiegene Energiepreise und anhaltende Lieferkettenprobleme. Die expansive Geldpolitik der letzten Jahre hat zusätzlich zur Geldmengenvermehrung beigetragen, was langfristig die Kaufkraft von Geldvermögen beeinträchtigen kann.OECD+1OECD+1

Fazit: Sowohl hohe Staatsverschuldung als auch anhaltende Inflation stellen erhebliche Risiken für Geldvermögen dar. Eine Diversifikation in Sachwerte, insbesondere Edelmetalle, kann einen wirksamen Schutz bieten.

b) Warum Edelmetalle?

Knappheit und Werterhalt

Edelmetalle wie Gold und Silber sind natürliche Ressourcen mit begrenzter Verfügbarkeit. Im Gegensatz zu Papiergeld, das beliebig vermehrt werden kann, sind Edelmetalle nicht reproduzierbar. Sie besitzen einen intrinsischen Wert und sind unabhängig von der Bonität von Staaten oder Finanzinstituten. Gold hat über Jahrhunderte hinweg seine Kaufkraft bewahrt. Ein klassisches Beispiel: Für eine Unze Gold konnte man im 19. Jahrhundert einen hochwertigen Herrenanzug erwerben – und auch heute ist dies noch möglich.

Globale Akzeptanz und Liquidität

Gold wird weltweit als Zahlungsmittel akzeptiert und kann in nahezu jeder Währung gehandelt werden. Seine hohe Wertdichte ermöglicht die Aufbewahrung großer Vermögen auf kleinem Raum. Zudem ist Gold korrosionsbeständig und nahezu unzerstörbar, was seine Eignung als langfristiger Wertspeicher unterstreicht.

Anlageperformance

Die Entwicklung des Goldpreises in den letzten Jahrzehnten zeigt eine positive Tendenz:

  • Seit 1972 (Aufhebung des Goldstandards): +2.600 %
  • Seit 1980 (Höhepunkt der letzten Goldhausse): +40 %
  • Seit 1990 (Deutsche Wiedervereinigung): +206 %
  • Seit 2002 (Euro-Einführung): +328 %
  • Seit 2008 (Finanzkrise): +53 %
  • Seit Anfang 2010 (Staatskrisen): +7,2 %

Diese Zahlen verdeutlichen die Rolle von Gold als stabile Anlage in unsicheren Zeiten.

c) Gründe für steigende Edelmetallpreise

1. Angebotsbegrenzung

Die weltweite Goldförderung stößt an natürliche Grenzen. Experten sprechen vom „Peak Gold“, dem Punkt, an dem die maximale Fördermenge erreicht ist. Seitdem sinkt die jährliche Produktionsmenge, während die Nachfrage weiterhin hoch bleibt.

2. Zunehmende Nachfrage

Die Nachfrage nach Gold steigt kontinuierlich, nicht nur von privaten Investoren, sondern auch von Zentralbanken. Im Jahr 2024 kauften Zentralbanken weltweit über 1.000 Tonnen Gold, was den Trend zur Diversifikation der Währungsreserven unterstreicht . Besonders in Schwellenländern wird Gold vermehrt als Absicherung gegen Währungsrisiken und geopolitische Spannungen genutzt.

In China und Indien bleibt die Goldnachfrage trotz wirtschaftlicher Herausforderungen hoch. In Indien besitzen Privathaushalte schätzungsweise über 25.000 Tonnen Gold, was die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung des Edelmetalls in der Region hervorhebt.

Zusammenfassung:

  • Die globale wirtschaftliche Lage ist von hoher Unsicherheit geprägt, mit steigender Staatsverschuldung und anhaltender Inflation.
  • Geldvermögen sind durch Währungsabwertungen und Kaufkraftverluste gefährdet.
  • Edelmetalle bieten einen effektiven Schutz vor diesen Risiken, dank ihrer Knappheit, Werterhaltung und globalen Akzeptanz.
  • Die steigende Nachfrage, insbesondere von Zentralbanken und in Schwellenländern, unterstützt die positive Preisentwicklung von Gold und Silber.

Angesichts dieser Faktoren erscheint eine Beimischung von Edelmetallen im Anlageportfolio als sinnvolle Strategie zur Vermögenssicherung.

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