Kleine Schätze oder glänzende Abzocke? Die optimale Strategie beim Barrenkauf


Als kleine Aufmerksamkeit zum Hochzeitstag, Geschenk zur Geburt oder als Einstieg in die aufregende Welt des Edelmetall-Investment für Anleger mit kleinem Geldbeutel – der Run auf Gold sorgt dafür, dass sich auch kleine Goldbarren steigender Beliebtheit erfreuen. Bereits seit einigen Jahren bieten Schmuckhändlerketten sogenanntes „ChipGold“ an, einen Goldbarren zu einem, zweieinhalb oder fünf Gramm. Auch Banken und moderne Edelmetallhändler bieten Goldplättchen an, die gerne als Geschenk weitergegeben werden. Inzwischen werden auch sogenannte „Tafelbarren“ verkauft – sie bestehen meist aus einem Verbund von fünfzig Mini-Barren zu je einem Gramm, die über Sollbruchstellen voneinander getrennt werden könnten. Mit diesem Spezialbarren sollen sich Anleger ganz praktisch auf einen Zusammenbruch des Euro vorbereiten – wenn die europäische Gemeinschaftswährung abgeschafft wird, können die einzelnen Stücke des Tafelbarrens bequem zum Einkauf oder Tausch von Waren des täglichen Gebrauchs genutzt werden.

Doch jetzt schlägt die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg Alarm – und vermiest Anlegern kräftig die Stimmung: „Obskure Finanzmakler schüren Panik mit der Aussage, der Euro geht in den nächsten Monaten garantiert den Bach runter“, sagte Niels Nauhauser, Experte für Geldanlage bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, der Badischen Zeitung. Die Verbraucherschützer kritisieren den Verkauf von besonders kleinen Goldbarren zu einem Gramm: „Der Verkaufspreis für Gold ist bei dieser winzigen Stückelung mitunter doppelt so hoch wie bei der sonst üblichen Feinunze“, erklärte Anlage-Experte Nauhauser der Badischen Zeitung. Die Meldung wurde in den vergangenen Tagen von mehreren Medien aufgegriffen – der Verkauf von Ein-Gramm-Barren wurde dabei auch als „Abzocke“ und „Betrug“ bezeichnet.

Tatsächlich raten auch renommierte Händler wie MP Edelmetalle zu einem besonnenen Vorgehen beim Kauf von Miniaturgold. Allerdings kann von „Betrug“ in Zusammenhang mit dem Verkauf von kleinen Barren keine Rede sein – der Aufpreis hat seinen Grund: „Je kleiner der Barren oder die Münze, desto größer das Aufgeld. Hintergrund sind die Herstellungskosten, die bei großen Werten kaum auffallen, bei Minibarren dagegen schon“, erklärt Gerrit Homrighausen, Geschäftsführer von MP Edelmetalle. Denn die kleinen Barren werden aufwändig geprägt. Um Kunden mit schmalem Geldbeutel einen preiswerten Einstieg in das Edelmetall-Investment zu erleichtern, bietet auch MP Edelmetalle als Teil einer vollständigen Produktpalette die Barren zu einem und fünf Gramm aus dem Hause Umicore an. Beide Größen werden verstärkt als Geschenkartikel oder als Grundstein einer Edelmetall-Anlage nachgefragt – zur Geldanlage

Für fortgeschrittene Investoren sind sie allerdings nur bedingt geeignet: Bei der Suche nach dem optimalen Anlageprodukt lohnt ein Blick auf den sogenannten „Spread“, also die Differenz zwischen An- und Verkaufspreis. Gerade bei kleinen Anlegermünzen und Barren entstehen schnell Differenzen von 30 bis 40 Prozent, die nur schwer zu überwinden sind. Beim Fünf-Gramm-Goldbarren, den MP Edelmetalle am Montagvormittag beispielsweise für 228,54 Euro verkauft und für 206,54 Euro angekauft hat, ergibt sich ein Spread von 10,65 Prozent. Rechnerisch bezahlen Anleger beim Fünf-Gramm-Barren einen Preis von 45,71 Euro pro Gramm. Zeitgleich wurde der 100-Gramm-Barren für 4256,88 Euro verkauft und für 4121,88 Euro zurückgenommen – hier liegt der Spread bei nur 3,28 Prozent und der Preis pro Gramm bei 42,57 Euro. Im Klartext: Beim 100-Gramm-Barren bekommen Anleger mehr Gold für ihr Geld.

MP Edelmetalle hat für einen beispielhaften Handelstag die An- und Verkaufspreise von insgesamt 23 Anlageprodukten in Gold verglichen. Dabei zeigt sich: Am Besten sind Goldbarren in den Gewichten zwischen einer Unze und einem Kilogramm sowie die klassischen Bullion-Münzen mit dem Gewicht einer ganzen Unze zur Geldanlage geeignet. So empfiehlt es sich für Anleger, ihr Geld nicht in viele kleine Münzen oder Barren anzulegen, sondern möglichst ganze Unzen oder Barren zu kaufen.

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