Weltmarktpreis versus Verkaufspreis: Warum gibt es unterschiedliche Preise für eine Unze Gold oder Silber?

Warum kostet eine Anlagemünze aus Gold oder Silber mehr als das, was in der Kurstabelle in einer Wirtschaftszeitung oder einem Online-Finanzportal zu lesen ist? Diese Frage wird in der Beratung bei MP Edelmetalle gelegentlich gestellt – und sie ist berechtigt, denn meist liegen zwischen dem Weltmarktpreis für Edelmetalle und einem Anlageprodukt ein paar Prozent. Doch wer hierbei Profitgier der Edelmetallhändler oder Münzprägestätten vermutet, sollte einmal genauer hinsehen – denn der Aufpreis hat gute Gründe.

Bei der Herstellung einer Anlagemünze oder eines Investmentbarrens fallen unterschiedliche Kosten an – von der Gestaltung des Motiventwurfes bis zum Fräsen des Prägestempels bis zur eigentlichen Prägung. Diese Kosten fallen bei kleineren Produkten stärker ins Gewicht, denn viele Kosten sind davon fix – ob eine Münze ein Gramm oder ein Kilogramm wiegt, macht sich bei der Herstellung eines Prägestempels nur unerheblich bemerkbar. Das heißt: Je größer ein Anlageprodukt, desto eher kann ein gutes „Preis-Leistungs-Verhältnis“ möglich gemacht werden.

In der aktuellen Marktsituation kommt noch ein weiterer Einflussfaktor auf den Preis dazu: Viele Gewichtseinheiten oder Münzmotive sind nicht mehr in ausreichender Zahl erhältlich. Edelmetallhändler wie MP Edelmetalle müssen ihre engen Verbindungen zu Zwischenhändlern und Prägestätten nutzen, um wenigstens ein kleines Kontingent zu ergattern.

Dies macht sich nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage bei der Preisgestaltung bemerkbar – in Form eines so genannten „Aufgeldes“. Dieses Aufgeld wird in Abhängigkeit der Produktionskosten einer Münze ermittelt, aber auch in Anbetracht der Marktlage. Und bei einer angespannten Versorgungslage auf dem Edelmetallmarkt kann sie durchaus größer ausfallen. Viele Kunden von MP Edelmetalle erinnern sich noch an den Ausbruch der Corona-Pandemie, als das Sortiment bei den meisten Edelmetallhändlern restlos ausverkauft war.

Auch wenn die Lage nicht so angespannt ist wie im März 2020, beobachtet MP Edelmetalle derzeit eine Rekordnachfrage nach physischen Edelmetallen. Viele Anleger suchen derzeit nach Möglichkeiten, ihre Vermögen gegen die hohe Inflation zu schützen. Sie verzichten auch auf virtuelle Edelmetall-Investments wie Zertifikate oder Optionsscheine. Stattdessen setzen sie voll auf physische Investments und fragen ausschließlich Münzen und Barren nach.

Generell sollten Anleger bei der Auswahl ihres Edelmetall-Investments darauf achten, dass sie Produkte auswählen, bei denen der Unterschied zwischen dem Ankaufspreis und Verkaufspreis möglichst gering ist. Denn so profitieren sie schnell von Wertzuwächsen und können den so genannten „Spread“ (so wird der Abstand zwischen Ankaufs- und Verkaufskurs genannt) leicht ausgleichen.

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