Vorbereitung auf den goldenen Herbst: Diese Münzen aus Gold und Silber sind die Verkaufsschlager
Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten eine ausgedehnte Bodenbildung vollzogen – es gab keine sensationellen Wertzuwächse, aber auch keine dramatischen Einbrüche. Diese Entwicklung war aus chart-technischer Sicht dringend nötig, um die Grundlage zu legen für neue Zuwächse nach den starken Preisrückgängen des vergangenen Jahres. Zu Beginn des Herbstes wollen viele Anleger ihre Goldbestände ausbauen – die Jahreszeit ist traditionell besonders stark für den Goldhandel, nicht zuletzt wegen der indischen Hochzeitssaison.
Doch welche Münzen eignen sich in diesem Herbst besonders zum Investment in Gold und Silber? Beim kleinen Bruder von Gold sind derzeit bei MP Edelmetalle besonders die Klassiker
Maple Leaf und
Philharmoniker gefragt. Im Goldbereich sind es vor allem ganze und halbe Unzen mit
Krügerrand und
Maple Leaf. Im Bereich der
Goldbarren liegt der 100-Gramm-Barren weit vorn, doch auch 20er und 10er sind momentan sehr beliebt als „Kleinanlage“.
Grundsätzlich gilt bei der Auswahl des passenden Investments: Je höher der Unterschied zwischen dem Verkaufspreis der Bank und dem Ankaufspreis ist, desto schwieriger wird es, mit der Goldanlage eine Rendite zu erzielen. Denn wer Gold kauft, rutscht mit seiner Anlage zunächst ins „Minus“: Schuld ist das Aufgeld, der sogenannte „Spread“, der beim Kauf einer Goldmünze oder eines Barrens fällig ist und direkt in den Kaufpreis eingerechnet wird. Das Aufgeld auf den reinen Goldwert liegt in Deutschland bei etwa zwei Prozent (bei Goldbarren von 100 bis 1000 Gramm) und vier bis fünf Prozent (bei Unzenmünzen). Anleger müssen also eine Kurssteigerung von mehreren Prozent abwarten, bis sie von der Bank den Preis erhalten, der beim Kauf fällig geworden war. Und dieser Spread, der in den vergangenen Jahren mit starken Goldpreiszuwächsen noch leicht zu überwinden war, ist bei der aktuellen Seitwärtsbewegung des Goldes zu einer echten Hürde geworden.
Anleger sollten deshalb noch stärker als früher darauf achten, dass sie Goldmünzen zum Investment kaufen, die einen niedrigen Abstand zwischen An- und Verkaufspreis aufweisen. Im Goldbereich werden vorrangig
Krügerrand-Münzen oder Barren namhafter Hersteller empfohlen. Gelegentlich werden aber auch abseitige Stücke angepriesen, beispielsweise die britische
Sovereign-Münze – sie ist seit 1817 mit Unterbrechungen geprägt worden und damit die am weitesten verbreitete Anlagemünze der Welt mit einer Gesamtauflage von mehr als einer Milliarde Exemplare. Hier ist der „spread“ etwas höher, dafür gibt es die Chance auf Wertsteigerungen des Sammlerpreises obendrauf. Allerdings liegen die Aufgelder vieler kleiner Münzen in einem Bereich zwischen zehn und vierzig Prozent. Im Klartext: Beim Weiterverkauf machen Anleger erst dann Gewinn, wenn der Wert ihrer Münze um diesen Prozentsatz steigt. Und während Zuwächse von zehn Prozent in den vergangenen Jahren noch möglich waren, sind sie inzwischen in weite Ferne gerückt. Bei einer typischen Bullionmünze wie dem Krügerrand müssen Anleger hingegen nur eine Kurssteigerung von mehreren Prozent abwarten, bis sie in die „Gewinnzone“ rutschen.
MP Edelmetalle rät seinen Kunden deshalb zu einer Stückelung, die möglichst auf ganze Unzen-Münzen sowie Barren ab 100 Gramm basiert. Von so genanntem Chipgold, also Goldbarren zu einem Gramm, raten die Experten von MP Edelmetalle dagegen ab. Die Aufgelder bei kleinen Barren sind zu hoch. Hintergrund sind die Herstellungskosten, die bei großen Werten kaum auffallen, bei Minibarren dagegen schon. Gerade bei kleinen Anlegermünzen entstehen schnell Differenzen von 30 bis 40 Prozent, die wohl kaum in den kommenden Jahren aufzuholen sind. Kleine Nominale eignen sich als Geschenk, aber nur bedingt zur Geldanlage.