Trauer um die Queen: Das Jahr 2022 ist das Ende einer Ära – auch für Münzensammler

Das Jahr 2022 wird in die Geschichte eingehen – nicht nur in die Geschichte der Welt, sondern auch in die Geschichte der Münzen. Denn in diesem Jahr müssen sich Numismatiker von einer Dame verabschieden, die in jedem Sammleralbum und jedem Edelmetallportfolio zu finden war: Königin Elisabeth II. ist im Alter von 96 Jahren gestorben und hinterlässt eine Legende, die auch in der Welt der Münzen ihresgleichen sucht.

Spuren der Regentschaft der Jahrhundertmonarchen finden sich in numismatischer Hinsicht an vielen Stellen: Man denke nur an die Sovereign-Goldmünzen, die seit dem Jahr 1957 mit ihrem Bildnis geprägt wurden. Insgesamt fünf verschiedene Kopfdarstellungen ihrer Majestät sind im Laufe der Jahrzehnte entstanden und auf den Sovereigns ebenso wie auf Umlaufmünzen und Gedenkprägungen zu finden. Dabei wurde Elisabeth zuerst als ungekrönte Königin mit Eichenlaub gezeigt, dann mit einer Tiara und schlussendlich mit dem Königlichen Diadem. Die letzten beiden Updates der Wertseite der britischen Münzen zeigen die Queen im fortgeschrittenen Lebensalter.

Auch das Edelmetall-Investment bleibt vom Tod der Queen nicht verschont: Auf vielen Anlagemünzen ist die Monarchin abgebildet, beispielsweise auf allen britischen Bullionmünzen. Dazu gehören die Britannia, die Queen’s Beasts und inzwischen die Tudor Beasts, die Lunar UK Serie und viele andere Ausgaben. Zudem ist Elisabeth als Staatsoberhaupt auf diversen Commonwealth-Münzen abgebildet, beispielsweise aus Australien und Kanada. Hier wird es spannend: Werden die Münzen, die bereits mit dem Jahrgang 2023 produziert wurden, ausgegeben – auch wenn auf diesen Münzen eine Königin zu sehen ist, die im Jahr 2023 nicht mehr im Amt war?

Während sich Großbritannien und die Welt auf den Abschied von der Queen vorbereiten, laufen bei den Prägestätten bereits die Vorbereitungen für das Bildnis des neuen Königs auf Hochtouren. Bis die Münzenwelt dies zu Gesicht bekommt, wird allerdings noch einige Zeit vergehen: Nach der Amtsübernahme von Königin Elisabeth verging fast ein Jahr, bis sie auch auf den Zahlungsmitteln zu sehen war. Ähnlich langsam wie die Einführung wird übrigens auch die Außerkurssetzung der Queen-Münzen ablaufen – sie werden sicher noch einige Jahre im Umlauf bleiben und erst zu einem späteren Zeitpunkt aus dem Verkehr gezogen.

Edelmetallanleger sollten in den kommenden Wochen und Monaten vor allem die Emissionen aus Großbritannien und Australien im Blick behalten: Es war geplant, dass die Lunar-Münzen aus Australien mit dem Prägejahr 2023 in Silber im Oktober in den Verkauf gehen. Aller Voraussicht nach liegen diese Münzen bereits prägefrisch im Lager der Perth Mint und müssten streng genommen wieder eingeschmolzen werden. Eine ähnliche Situation könnte sich bei der Britannia in Silber des Jahres 2023 ergeben. Allerdings ist es ebenso undenkbar, dass jegliche Bullion-Veröffentlichungen nun zwölf Monate pausieren, bis Charles in Münzform reif für die Prägung ist. Es stehen also spannende Monate mit so mancher Münzen-Überraschung bevor.

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