Tafelgeschäft vor der Absenkung der Bargeldgrenze: Die Vor- und Nachteile des anonymen Goldkaufes

Die Pläne der Bundesregierung, die Grenze für anonyme Bezahlvorgänge von 9.999 Euro auf 2.000 Euro zu senken, schlagen hohe Wellen: Während viele Beobachter einen Angriff des Staates auf fundamentale Freiheitsrechte vermuten, verweisen die Befürworter auf mögliche kriminelle Machenschaften. Doch warum polarisiert das Thema so sehr? Warum schätzen viele Edelmetallkäufer das anonyme Geschäft? Und gibt es auch gute Gründe für einen personalisierten Goldkauf?

Als wichtigster Vorteil gilt wohl die komplette Anonymität: Das Tafelgeschäft ist eine der wenigen Möglichkeiten, ohne die Preisgabe jeglicher Personendaten einen Goldkauf zu tätigen. Zwar sind Edelmetallhändler zur Wachsamkeit verpflichtet und haben allein zum Schutz des Renommees ihres Unternehmens einen Blick auf das Tagesgeschäft, doch bis zu einer Grenze von 9.999 Euro bestehen keine Pflicht und keine Veranlassung für Käufer oder Verkäufer, Personendaten zu erfassen.

Zudem ist beim Tafelgeschäft ein Ausfallrisiko ausgeschlossen: Bei diesem Zug-um-Zug-Geschäft ist es undenkbar, dass der Edelmetallhändler zwischen der Bezahlung und der Auslieferung überraschend pleitegeht. Die Ware wird an Ort und Stelle übergeben, zwischen Zahlung und Übergabe vergehen meist nur wenige Minuten.

Beim Kauf vor Ort können Edelmetall-Freunde eine unmittelbare Prüfung der Ware vornehmen: Auch wenn der Erhaltungszustand der meisten Anlageprodukte bei der Bewertung des aktuellen Marktpreises eine untergeordnete Rolle spielt, möchten viele Edelmetall-Fans ihre Münzen und Barren vor der Bezahlung sehen. Dies ist beim Tafelgeschäft kein Problem – und manche Händler geben treuen Kunden sogar die Möglichkeit, ihr Lieblings-Exemplar aus dem verfügbaren Bestand auszuwählen.

Zu guter Letzt spricht die Steuerfreiheit für das Tafelgeschäft: Bei Edelmetallkäufen im Rahmen eines anonymen Tafelgeschäfts bestehen kaum Möglichkeiten für das Finanzamt, den Nachweis zu erbringen, dass An- und Verkauf innerhalb der Spekulationsfrist stattgefunden haben. Der Käufer kann dagegen den (bedauerlicherweise anonymen, aber als Anscheinsbeweis trotzdem tauglichen) Kaufbeleg vorweisen. Problematisch kann es lediglich sein, wenn beim Weiterverkauf einer Münze die Jahreszahl auf der Ankaufsquittung vermerkt ist und diese Jahreszahl dem noch laufenden Jahr entspricht.

Es gibt jedoch auch einige Nachteile und Probleme, welche Edelmetallkäufer kritisch abwägen sollten – zu allererst besteht ein Sicherheitsrisiko: Beim Tafelgeschäft müssen sich Edelmetallanleger nicht nur aus der häuslichen Komfortzone heraus begeben, sondern auch aus der Sicherheit der eigenen vier Wände. Mit Bargeld zum Händler und danach mit Gold zurück nach Hause sind Edelmetallkäufer ein beliebtes Ziel für Diebe und Räuber. Aus diesem Grund ist es unerlässlich, die Logistik rund um den Edelmetallkauf genau zu planen. Wo wird das Auto geparkt? Wie bewege ich mich unauffällig fort? Ist die Verkaufsstelle einsehbar? Für das Tafelgeschäft ist absolute Diskretion unverzichtbar – und eine gewisse Skepsis und Vorsicht.

Problematisch ist zudem die Nachweisbarkeit im Verlustfall: Weil der Name auf dem Kaufbeleg nicht notiert wird, kann es zu Problemen kommen, wenn Edelmetall-Investoren den Besitz nachweisen müssen – beispielsweise bei der Steuererklärung oder im Falle eines Verlustes. Auf den Kaufquittungen ist meist nur „Tafelkunde“ oder „anonym“ vermerkt – der Beleg könnte also theoretisch von jedermann vorgelegt werden. Es sind also im Notfall zusätzliche Beweise nötig.

Die vielfach gewünschte Anonymität war ohnehin schon lange eingeschränkt, denn es ist grundsätzlich kein anonymer Ankauf von Gold und Silber möglich: Während der anonyme Verkauf von Gold seit Jahren zu den beliebtesten Dienstleistungen von seriösen Edelmetallhändlern zählt, kommen Goldbesitzer beim späteren Weiterverkauf nicht umhin, die Karten (in diesem Fall: den Ausweis) auf den Tisch zu legen. Denn beim Ankauf sind Händler verpflichtet, die Personendaten zu erfassen.

Die Kunden von MP Edelmetalle müssen sich glücklicherweise nicht für eine der beiden Transaktionsformen entscheiden, sondern können seit Jahren bequem über das Internet bestellen und ihre Ware auf dem Versandweg erhalten oder alternativ eine Niederlassung von MP Edelmetalle ohne Termin aufsuchen, um anonym ihre Edelmetallbestände aufzustocken.

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