Silber und Steuern: Worauf muss ich achten?
Silber kaufen ist einfach – aber wie sieht es eigentlich beim Verkaufen aus? Muss ich meine Gewinne versteuern? Und was passiert mit meinen Daten, wenn ich beim Händler verkaufe? Diese Fragen erreichen uns fast täglich, denn der Silberpreis ist in letzter Zeit kräftig gestiegen und so mancher Silber-Glückspilz denkt jetzt ans Kassemachen – und deshalb klären wir heute ganz genau: Was muss ich beim Verkauf von Silbermünzen und -barren steuerlich beachten?
Silber ist nicht nur eine faszinierende Wertanlage, sondern auch steuerlich ein spannender Fall – denn anders als etwa bei Aktien oder ETFs gilt beim Verkauf von physischem Silber eine besondere Regel: das private Veräußerungsgeschäft.
Konkret heißt das: Wenn ihr eine Silbermünze oder einen Silberbarren kauft und mehr als ein Jahr haltet, ist ein späterer Verkauf steuerfrei. Ja, richtig gehört – steuerfrei! Das regelt § 23 des Einkommensteuergesetzes. Entscheidend ist also nicht das Kalenderjahr, sondern die tatsächliche Haltedauer von mindestens zwölf Monaten.
Wer Silber also als langfristige Wertanlage sieht, wird steuerlich belohnt. Ein echtes Argument für Geduld – und ein starkes Plus für Edelmetalle im Vergleich zu vielen anderen Anlageklassen.
Aber Achtung: Verkauft ihr innerhalb eines Jahres, wird der Gewinn steuerpflichtig. Maßgeblich ist dann der Unterschied zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis, abzüglich eventueller Nebenkosten. Doch keine Sorge – es gibt eine Freigrenze: Liegt euer Gewinn unter 600 Euro im Jahr, bleibt auch dieser steuerfrei. Wird die Grenze überschritten, wird der gesamte Gewinn steuerpflichtig und muss in der Einkommensteuererklärung angegeben werden.
Und was passiert mit euren Daten? Viele glauben, der Händler melde automatisch jeden Verkauf ans Finanzamt – das stimmt nicht.
Solange kein Verdacht auf Geldwäsche besteht, wird nichts automatisch gemeldet. Allerdings gilt seit einigen Jahren: Bargeldgeschäfte über 2.000 Euro erfordern eine Identitätsprüfung. Das hat mit dem Geldwäschegesetz zu tun und bedeutet: Ab dieser Schwelle müsst ihr euch ausweisen – beim Kauf genauso wie beim Verkauf.
Aber auch hier gilt: Die Daten bleiben beim Händler und werden nicht ans Finanzamt weitergegeben, solange alles mit rechten Dingen zugeht. Anonyme Verkäufe sind in Deutschland nicht erlaubt – das ist der Unterschied zum Kauf, der unterhalb von 2.000 Euro weiterhin anonym möglich ist.
Fassen wir zusammen:
- Gewinne nach einem Jahr Haltedauer: steuerfrei
- Verkäufe innerhalb eines Jahres: steuerpflichtig, ab 600 Euro Gewinn
- Keine automatische Meldung ans Finanzamt
- Identitätsprüfung ab 2.000 Euro Bargeldgeschäft – gesetzlich vorgeschrieben