Schwache Argumente gegen die Gold-Schwäche – Die wichtigsten Irrtümer zum Edelmetall-Investment

In den vergangenen Tagen haben die Edelmetalle leichte Rückschläge hinnehmen müssen – und die kurzzeitige Schwäche wird von einigen Marktbeobachtern abermals genutzt, um das Ende der Edelmetall-Hausse herbeizureden. Dabei werden immer wieder dieselben Argumente genutzt – MP Edelmetalle stellt daher die wichtigsten Edelmetallirrtümer auf den Prüfstand.


Kaum ein Artikel in der Tagespresse, in dem von einer Goldblase die Rede ist, kommt ohne das Rendite-Argument aus. Denn anders als Tagesgeld wirft Gold keine Zinsen ab und bietet Anlegern, anders als Aktien, keine regelmäßigen Dividenden. Das ist richtig – allerdings erleben Besitzer von Tagesgeldkonten oder Aktien derzeit eindrucksvoll, was die Renditeversprechen tatsächlich wert sind. Nur ein Beispiel – derzeit gelten Zinsen um 1,8 Prozent als besonders attraktiv auf dem Tagesgeldmarkt. Bei einer Inflationsrate über diesem Prozentwert verlieren die Spareinlagen aber real an Wert – wer 10000 Euro im Jahr 2010 angelegt hat und 2012 abhebt, wird draufzahlen müssen, um die gleichen Waren zu bekommen, die er sich schon im Jahr 2010 anschaffen konnte. Vermögen in Gold hat dagegen keine Wertverluste verzeichnet – im Gegenteil: Der Wert des Goldes hat sich seit 2001 versechsfacht.

Bei derartigen Wertzuwächsen stellt sich unweigerlich die Frage, ob Gold inzwischen überbewertet ist – hier hat der Ökonom Max Otte gerade in dieser Woche im Gespräch mit „finanzen.net“ Fakten geschaffen und erklärt, dass die Förderkosten für Gold derzeit bei rund 1500 Dollar pro Feinunze liegen und das Edelmetall mit einem Wert um 1700 Dollar derzeit fair bewertet sei. Eine andere Berechungsgrundlage bietet das Allzeithoch von 850,00 US-Dollar pro Unze im Januar 1980 – wenn man es auf die derzeitige Kaufkraft umrechnet, würde es einem Gegenwert von genau 2.330,51 US-Dollar nach Abzug der Inflation entsprechen. Im Klartext: Auch wenn Gold immer wieder neue Höchststände erreicht, hat es historisch gesehen seinen höchsten Wert noch lange nicht erreicht.

Allerdings gibt es immer wieder Rückschläge für das gelbe Metall, gerade erst in der vergangenen Woche zeigte die Kurstabelle mehrere Tage in Folge rote Werte an. Das Auf und Ab streckt noch immer viele Anleger ab – dabei ist die Sorge nur teilweise berechtigt: Gold und Silber schwanken heftiger als Aktien, Öl sowie die meisten anderen Edelmetalle und Rohstoffe – das hat der „World Gold Council“ berechnet und erklärt, dass makroökonomische Rahmendaten nicht so stark auf den Goldpreis durchschlagen wie angenommen. Dies liegt auch daran, dass die Abbauländer auf der ganzen Welt verteilt und damit wesentlich breiter verstreut sind als andere Rohstoffe.

Wer sich völlig abseits seriöser Argumentationen bewegen möchte, kann auch 2012 noch behaupten, dass sich Gold künstlich vermehren lässt. Dies ist, auch wenn es auch nach dem Mittelalter weiterhin regelmäßig ausprobiert wurde, allerdings völlig ausgeschlossen. Zwar haben Fälscher immer wieder versucht, Goldbarren zu imitieren oder mit ähnlichen Metallen auszustopfen, allerdings lässt sich das gelbe Metall nie authentisch nachmachen und Mogelpackungen werden von seriösen Händlern schnell erkannt. So ist dann auch die Unvermehrbarkeit von Gold eine der wichtigsten Argumente für das Investment: Alle geldbasierten Investments lassen sich durch Notenpressen künstlich vermehren.

MP Edelmetalle berücksichtigt diese und viele andere Edelmetall-Mythen bei den Beratungsgesprächen, legt allerdings auch großen Wert auf eine ausgewogene Darstellung. So gehört es bei den Wertprognosen beispielsweise dazu, auf die historischen Höchststände hinzuweisen, aber auch die realistischen Einschätzungen im Blick zu halten. So sollte Gold nicht mehr vorrangig als Renditebringer mit sensationellen Wertexplosionen verstanden werden, sondern als Inflationsschutz und Vermögensabsicherung. Wer diese Funktion schätzt, dürfte auch langfristig auf die wichtigsten Irrtümer zum Edelmetall-Investment besonnen reagieren.

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