Privy Mark: Silber-Sammler jagen seltene Bullion-Varianten
Auf der Suche nach den neuesten Jahrgängen der gängigen Silber-Unzen aus Australien oder Kanada stolpert so mancher Investor über kleine Details, die auf den ersten Blick auf den Münzen nichts zu suchen haben: Da hat sich auf einer kanadischen Bullion-Silbermünze ein kleiner Panda eingeschlichen. Oder im Hintergrund der Kookaburra-Silbermünze stolziert ein Hahn im Miniaturformat. Auf einer anderen Kookaburra-Prägung ist eine Schlange zu sehen, die auf der klassischen Kookaburra-Gestaltung nicht zu finden ist.
Bei den kleinen Symbolen auf den Münzen handelt es sich um so genannte „Privy Marks“. Dies sind Gegenstempel auf einer Münze, mit der ein bereits veröffentlichter und limitierter Jahrgang in einer separaten Auflage erscheinen kann. Meist handelt es sich dabei um ein kleines Symbol, welches in das bestehende Münzbild integriert wird. Durch dieses Symbol gilt die Münze als Neuauflage und kann abseits der gesetzlich festgelegten Menge geprägt werden. Bei der Gestaltung der Privy Marks lehnen sich die Münzprägestätten üblicherweise an verwandte Motive an – auf den Privy-Varianten der Lunar-Silbermünzen aus Australien (die eigentlich dem Hahn gewidmet ist) ist ein Löwe zu sehen.
Besonders häufig machen Kanada und Australien von dieser besonderen Möglichkeit Gebrauch, zusätzliche Sammlerstücke herzustellen – und viele der Privy-Prägungen sind zu gesuchten Raritäten geworden. Denn auch diese Münzen sind häufig streng limitiert, die Privys aus Australien sogar mit deutlich geringerer Auflage als ihre Vorbilder. Ein Beispiel: Die aktuelle Privy-Version des Kookaburra hat eine Auflage von nur 50.000 Stück, der ursprüngliche Kookaburra kann bis zu eine Million Mal geprägt werden. So haben sich viele Privy-Varianten zu gesuchten Raritäten entwickelt.
MP Edelmetalle bietet in unregelmäßigen Abständen größere Posten an früheren Privy-Mark-Münzen aus Australien aus Rückkäufen in seiner Kategorie „Angebote & Restposten“ zum Verkauf an. Diese Prägungen sind auf dem Markt selten zu bekommen, weil sie üblicherweise dauerhaft in Sammlerhand bleiben. Australien hat bereits 1996 mit der Gestaltung von Privy-Varianten begonnen, diese waren zuerst verschiedenen Ländern sowie inernationalen Währungen gewidmet. Es folgten Privys zu diversen Anlässen und Themen wie Sternzeichen. Die Vielzahl an Privy Marks schreckt manche Sammler ab, es ist also empfehlenswert, sich auf einzelne Jahrgänge zu spezialisieren.
Mit den Privy Marks hat die Perth Mint maßgeblich dazu beigetragen, dass die – eigentlich als Bullionmünzen konzipierten – Silber-Unzen mit dem Koala, Kookaburra und Lunar zu gesuchten Sammlerstücken geworden sind. Außerdem lässt sich die Prägestätte damit ein völlig legales und in der Sammlercommunity akzeptiertes Hintertürchen auf, um beim Ausverkauf eines Prägejahrganges doch noch ein paar mehr Münzen zu prägen. Und viele Anleger freuen sich, auf diesem Weg die aktuellen Bullion-Motive günstig zu bekommen, wenn der Sammlerwert der Varianten ohne Privy Mark bereits beim Wert abgehoben hat.
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