Platin-Noble: Ein vergessener Anlage-Klassiker wird im Jahr 2019 zum Verkaufsschlager

Die meisten Edelmetall-Fans haben den Namen „Noble“ womöglich noch nie gehört, allenfalls bei Junk-Silber-Sammlern dürfte die Währungseinheit bekannt sein, weil viele Gedenkmünzen von der britischen „Isle of Man“ inzwischen nur noch zum Schmelzpreis gehandelt werden. Für einen besonderen „Noble“ müssen Investoren jedoch tief in die Tasche greifen: Der Noble aus Platin zählt zu den wichtigsten Anlagemünzen auf dem überschaubaren Platinmarkt – und die Prägung von der Kanalinsel wird sogar als weltweit erste Platin-Anlagemünze gefeiert. Inzwischen hat die Nachfrage wieder massiv angezogen, denn Platin hat nach einer mehrjährigen Schwächephase zuletzt deutlich an Wert zugelegt und viele Anleger erwarten eine Fortsetzung der Erholung.

Platin Noble
Vor mehr als drei Jahrzehnten erkannte die private Prägestätte „Pobjoy Mint“ den Bedarf nach einem Investmentprodukt für Platin-Anleger. Damals steckte die Entwicklung von Bullionmünzen noch in den Kinderschuhen, die meisten Anlagemünzen aus Gold und Silber entstanden in den späten achtziger Jahren. Der erste Platin-Noble erschien im Jahr 1983, bis 1989 kam daraufhin jedes Jahr aufs Neue ein Noble aus Platin auf den Markt.
Geprägt wurden die Platin Nobles
von 1983 bis 1989 in unzirkulierter Standardausführung mit einer Feinheit von 999,5/1000.

Mit dem Wikingerschiff erinnert die Pobjoy Mint an die lange Geschichte der Insel Man, die erstmals um etwa 6500 v. Chr. von Wikingern bewohnt wurde. Im Jahr 1266 wurde die Isle of Man als Teil von Schottland etabliert und wechselte in den darauf folgenden Jahren zwischen Schottland und England diverse Male hin und her. Die Isle of Man ist heute eine so genannte „Kronbesitzung“ (crown dependency) von Großbritannien mit und Königin Elizabeth II. als Staatsoberhaupt. Die Insel Man ist allerdings nicht Teil des britischen Staatsgebiets, so dass die Bewohner eine eigene Währung nutzen: Das „Isle of Man Pound“ sowie als fiktive Währungseinheit für die Anlagemünzen den „Noble“, welcher einem Nennwert von 10 Pounds entspricht.

Mit dem Namen „Noble“ knüpft die Pobjoy Mint an einer lange Tradition an, denn ursprünglich wurde dieser Name für eine Goldmünze genutzt: Der Gold-Noble war bis Ende des 14. Jahrhunderts die wichtigste Handelsmünze im gesamten Nord- und Ostseeraum. Auch auf diesem ersten Nobel war ein Schiff abgebildet, allerdings mit dem König Edward III. (1327–1377) als erfolgreichem Kriegsherrn. Die Prägung war auch in den weiteren Jahrhunderten in Europa weit verbreitet und als Handelsmünze anerkannt.

Wegen des großen Erfolgs der Platin-Münzen mit dem Wikingerschiff wurden zwischenzeitlich auch „Fractionals“ mit Gewichten zwischen ½ und 1/20 Unze geprägt. Insgesamt sind jedoch nur wenige tausend Stück pro Jahrgang hergestellt worden. Weil das Interesse an Platin gegen Ende der Achtziger Jahre abnahm, nutzte die Pobjoy Mint den „Noble“-Namen für andere Münzprodukte aus Gold (seit 2008), Bimetall und sogar mit Hologramm-Applikationen. Und seit 2011 gibt es einen Noble in Silber – doch die Platin-Variante ist bis heute eine der beliebtesten und bekanntesten Platin-Münzen.

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