Platin bereitet nach massivem Preisdruck ein Comeback vor

Gold, Silber, Platin – dieser Dreiklang galt über viele Jahre hinweg, in den vergangenen Jahren lagen Gold und Platin zwischenzeitlich sogar beim Euro-Preis pro Feinunze gleichauf. Seitdem hat sich viel getan, Gold hat seit seinem Rekordhoch deutlich Federn gelassen – doch noch heftig hat es Platin erwischt. Das weiße Metall hat seinen Wert in Euro fast halbiert und rangiert inzwischen sogar hinter dem historischen Viertplatzierten Palladium.

Platin Koala 1oz
Es gibt allerdings gute Gründe, genau jetzt über ein Investment in Platin nachzudenken. Denn der direkte Konkurrent, also Palladium, wurde über viele Jahre hinweg als preiswerte Alternative zu Platin in der Autoindustrie eingesetzt. Da sich das Preisverhältnis inzwischen jedoch umgedreht hat und Palladium immer teurer wird, ist anzunehmen dass die Autoproduzenten verstärkt nach Alternativen schauen – und dann rückt Platin wieder in den Fokus.

Dass Platin keinesfalls abgeschrieben werden sollte, zeigt auch die Ausgabepolitik der großen Prägestätten: Die Münze Österreich sowie die britische Royal Mint haben in den vergangenen Jahren neben Gold und Silber auch Platin in ihr Produktportfolio aufgenommen, so sind der Wiener Philharmoniker und die Britannia auch als Platin-Varianten zu haben. Außerdem hat
MP Edelmetalle die Platin-Variante des Koala aus Australien im Sortiment.
Diese Münze wurde zwischen 1989 und 2000 geprägt. Es gibt zudem Platin-Barren, die Noble-Münzen von der Isle of Man sowie den Maple Leaf aus Kanada.

Als wichtigstes Argument gegen Platin gilt wohl bis heute die hohe Mehrwertsteuer – denn beim Kauf von Barren oder Münzen aus Platin fällt die volle Mehrwertsteuer von 19 Prozent an. Nach dem Kauf müsste das Edelmetall also erst einen Wertzuwachs von 19 Prozent hinlegen, um überhaupt einen Gewinn abzuwerfen. Allerdings wurde dieses Argument auch beim einstmals „kleineren“ Platin-Bruder Palladium genannt – allerdings hat Palladium in Euro in den vergangenen fünf Jahren satte 75 Prozent an Wert zugelegt. Wer beim Tief eingestiegen ist, dürfte sich über die Mehrwertsteuer also in der Rückschau nicht allzusehr ärgern.

Grundsätzlich ist es im Sinne einer Risikominimierung angebracht, den Schwerpunkt des Edelmetallportfolios auf Gold und Silber zu legen. Als Faustregel gilt ein Anteil von 70 Prozent an Gold und 30 Prozent an Silber. Wer etwas mehr Risiko eingehen und dafür die Chance auf größere Wertzuwächse erhalten möchte, kann den Silber-Anteil geringfügig um Platin ergänzen – die historische niedrigen Platin-Preise sind geradezu eine Einladung, jetzt auf das weiße Metall zu setzen.

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