Palladium-Hausse: Der heimliche Champion der Edelmetalle

Ein Wertzuwachs von knapp 38 Prozent im Jahr 2017 und 29 Prozent im Jahr 2016 – von solchen Renditen träumen Anleger von Gold und Silber. Doch während bei den klassischen Edelmetallen gerade noch die Vorbereitungen für eine Fortsetzung der großen Hausse geschaffen werden, befindet sich ein anderes Edelmetall seit mehreren Jahren im Haussemodus und wird in Deutschland noch viel zu selten beachtet: Palladium ist der Investment-Gewinner des Jahres.

Palladium Maple Leaf 1oz
Der Grund für die geringe Bedeutung von Palladium in der Welt der Edelmetalle liegt auf der Hand: Die Produktpalette im Palladiumbereich ist seit jeher überschaubar, da nur einzelne Prägestätten überhaupt Zugriff auf das weiße Metall haben. Bei MP Edelmetalle ist eine der wenigen Palladium-Produkte im Standardsortiment erhältlich:
Der beliebte „Maple Leaf“ aus Kanada wurde in der Vergangenheit auch in Palladium hergestellt
, der Nennwert liegt bei 50 kanadischen Dollars und das Gewicht bei einer Unze.

Palladium hat in den vergangenen Jahren seinem direkten Konkurrenten Platin den Rang als die „Nummer Drei“ der Edelmetalle abgelaufen. Inzwischen kostet Platin weniger als Palladium, im historischen Vergleich war dieses Verhältnis meist umgekehrt. Beide Weißmetalle werden insbesondere in der Autoindustrie verwendet und kommt vor allem bei der Herstellung von Abgaskatalysatoren für Ottomotoren zum Einsatz. Auch in Schmuck und als Zahnersatz ist Palladium verbreitet.

Der Siegeszug von Palladium auf dem Edelmetall-Markt ist vor dem Hintergrund der Rahmenbedingungen, denen dieses Metall ausgesetzt ist, erstaunlich: Palladium kommt nur an wenigen Orten der Welt vor, die Förderung konzentriert sich fast ausschließlich auf Russland, Südafrika, Kanada und die USA.

Wegen der begrenzten Vorkommen von Palladium und der Abhängigkeit von diesen Ländern brauchen Anleger starke Nerven: Der Palladiumpreis ist starken Schwankungen ausgesetzt. So hat er beispielsweise im Herbst 2018 in kürzester Zeit fast 200 US-Dollar verloren, die jedoch ebenso schnell wieder aufgeholt wurden. Aus diesem Grund ist Palladium nicht für den Derivatehandel mit gehebelten Finanzprodukten geeignet. Langfristig zeigt der Trend bei Palladium ganz klar nach oben, von 150 Euro im Jahr 2008 ist Palladium zwischendurch auf bis zu 1179 Euro empor geschossen.

Abschreckend wirkt für viele Anleger ein besonderes Detail: Palladiumprodukte sind in Deutschland ausnahmslos mit der vollen Mehrwertsteuer von 19 Prozent belegt. Aus diesem Grund haben die meisten Anleger in Deutschland auch kein Palladium in ihrem Portfolio – die Entwicklung der vergangenen Jahre hat aber gezeigt, dass Palladium die Mehrwertsteuer ohne Probleme durch Wertsteigerungen ausgleichen konnte. Und so ist es durchaus ratsam, in überschaubarem Umfang auch Platin und Palladium in die persönliche Edelmetall-Strategie aufzunehmen.

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