Palladium: Anleger warten auf die Fortsetzung der Rallye
Gold, Silber und Platin – so lautete viele Jahre lang der Gleichklang in der Welt der Edelmetalle. Gold war die unangefochtene Nummer 1, obwohl Platin zwischendurch teurer war als das gelbe Metall. Silber entwickelte sich im Zuge der großen Edelmetall-Hausse nach dem Jahr 2008 zu einem sensationellen Rendite bringen und konnte nach einer mehrjährigen Schwächephase in den vergangenen Monaten große Schritte zurück zu alter Stärke machen. Ein Metall fehlt in dieser Aufzählung allerdings, welches zuletzt im Rampenlicht stand: Palladium.
In den vergangenen 52 Wochen hat Palladium eine regelrechte Achterbahnfahrt hinter sich: nach einem Rekordhoch bei knapp unter 2900 US-Dollar kam es infolge der Corona-Pandemie zu einem regelrechten Absturz des Palladiumpreises. Das 52-Wochen-Tief lag bei rund 1.400 US-Dollar. Seitdem hat Palladium einen Teil seiner Verluste ausgeglichen, ist jedoch noch weit von seinen Rekordständen entfernt.
Für viele Anleger ist Palladium deshalb eine Überlegung wert. Und in der zweiten Hälfte des Jahres 2020 können Anleger beim Kauf von Palladium zusätzlich profitieren, denn die Mehrwertsteuer für das weiße Metall wurde von 19 auf 16 % gesenkt. Damit kommen Investoren schneller in die wenn sie physisches Palladium kaufen und über einen längeren Zeitraum halten.
Trotz der sensationellen Wertzuwächse ist Palladium hierzulande wegen der hohen Mehrwertsteuer bis heute ein Exoten-Investment. Nur wenige Prägestätte stellen ihre Anlagenmünzen in Palladium her, darunter die Royal Canadian Mint. Der „Maple Leaf“ ist eine der wenigen Anlagemünzen, welche neben Gold und Silber auch in Platin und Palladium erhältlich ist. Daneben bieten sich für Anleger, welche einen größeren Betrag in Palladium investieren möchten, auch klassische Palladiumbarren an. Das beste Preis-Leistung-Verhältnis bieten die Stückelungen zu einer Unze und 1 kg.
Auf den ersten Blick sind die Weißmetalle wie Silber, Platin und Palladium in erster Linie für risikofreudige Anleger geeignet. Doch auch in einem konservativen Edelmetallportfolio kann ein kleiner Anteil dieser Investment-Alternativen beigemischt werden. Denn die Weißmetalle sind deutlich stärker als Gold in der Industrie gefragt und daher größeren Schwankungen unterworfen, welche eine zusätzliche Rendite bedeuten können. Allerdings sollte Gold stets übergewichtet werden.