Marktbericht KW 7: USA vor dem Staatsbankrott: Die unendliche Schulden-Geschichte geht weiter

Sie hatten die Entscheidung als großen Wurf gefeiert – tatsächlich stand schon im vergangenen Jahr fest, dass sich die USA nur eine kurze Verschnaufpause im ständigen Kampf gegen ihren Schuldenberg verschafft haben. Das Schuldenproblem der USA ist keinesfalls gelöst – ab sofort können die USA wieder zahlungsunfähig sein, bis Freitag hätte eine Erhöhung des Schuldenlimits beschlossen werden müssen. Nach dem Überschreiten der Marke von 17 Billionen Dollar im Oktober wurde das Schuldenlimit ausgesetzt – allerdings nur bis zum 7. Februar 2014. US-Finanzminister Jack Lew hat bereits vor einigen Tagen vor einer erneuten Zahlungsunfähigkeit der Regierung gewarnt. In den kommenden Tagen kann die US-Regierung nur noch durch buchhalterische Tricks den Staatsbankrott abwenden, bis spätestens 27. Februar sind die Vereinigten Staaten von Amerika noch flüssig. Es besteht die Gefahr, dass Kredite nicht mehr bedient und andere Verpflichtungen nicht mehr erfüllt werden können.

Die Unsicherheit um die US-Schuldengrenze hat bereits für eine erhöhte Nervosität an den Finanzmärkten gesorgt. Wer sein Vermögen vor Inflation und Turbulenzen an den Finanzmärkten schützen möchte, sollte jetzt den „sicheren Hafen“ Gold ansteuern. Immerhin präsentiert sich der Goldpreis weiterhin stark und pendelt aktuell um Preise von 1250 bis 1260 US-Dollar pro Feinunze. In den nächsten Tagen könnte eine Weichenstellung bevorstehen, denn der charttechnische Widerstand bei 1265 US-Dollar muss gebrochen werden. In den vergangenen Monaten war der Goldpreis wiederholt an dieser Marke abgeprallt. Darüber hinaus ist der Weg frei für Preise jenseits der 1300 US-Dollar pro Feinunze. Nachhaltig überwunden wurde der Tiefpunkt bei 1170 US-Dollar.

Während alle Käufer, die bei diesem Preis eingestiegen sind, im Jahr 2014 satte Gewinne einfahren konnten, herrscht auf den Aktienmärkten regelrechte Katerstimmung: Der DAX hat den Kampf um die 10.000-Punkte-Marke verloren und bewegt sich dramatisch nah an der Grenze bei 9.000 Punkten. Der Nikkei-Index hat bislang rund 15 Prozent verloren. Nach der Rücknahme der geldpolitischen Lockerungen in den USA ziehen Investoren ihre Gelder von den Aktienmärkten ab.

Die Gerüchte um ein drittes Griechenland-Rettungspaket verdichten sich von Tag zu Tag: 10 bis 20 Milliarden Euro soll es zusätzlich für Athen geben, zur Diskussion stehen ein weiterer Schuldenschnitt oder ein „begrenztes Anschlussprogramm“ mit frischem Geld aus dem europäischen Rettungsfonds ESM. Bislang hat Griechenland insgesamt 237 Milliarden Euro von der internationalen Staatengemeinschaft erhalten. Allerdings soll die Hilfe nur gewährt werden, wenn die zugesagten Reformen energischer umgesetzt werden. Weniger als die Hälfte der zugesagten Reformmaßnahmen wurden bislang erfolgreich abgeschlossen. Und damit nicht genug: Die „Deutsche Welle“ berichtet, dass Griechenland in den letzten Wochen des alten Jahres einfach keine Rechnungen mehr bezahlt haben soll, um einen Primärüberschuss im Staatshaushalt zu erreichen und damit die Troika zu beschwichtigen. Immer mehr Experten haben in den vergangenen Tagen in diversen Zeitungsberichten deutlich gemacht, dass die Regierung auf absehbare Zeit die Schulden nicht abtragen kann.

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