Marktbericht KW 48: Sparen soll künftig Geld kosten – und die EZB soll Schuldenstaaten finanzieren

Der Goldpreis setzt zu einer leichten Erholung an. Dafür sorgen vor allem zwei Nachrichten. So fordern Regierungspolitiker aus den südeuropäischen Krisenländern die EZB dazu auf, nach dem Vorbild der US-Notenbank FED in großem Stil Staatsanleihen zu kaufen. Eigentlich ist ein solcher Schritt nach europäischem Recht ausgeschlossen, weil er einer verdeckten Staatsfinanzierung gleich kommt. Allerdings könnte sich diese Einschätzung bald ändern: Im Rat der EZB sollen sich mehrere Sympathisanten für einen solchen Schritt befinden. Sogar das sechsköpfige Direktorium soll „uneinheitlich“ positioniert sein.

Ähnlich kuriose Meldungen kommen aus den USA – hier sollen nun Sparer für ihre Einlagen zur Kasse gebeten werden. Denn US-Banken drohen mit Negativzinsen. Sie wollen die Versicherungsgebühren, die sie bei der FED zahlen müssen, an die Bankkunden weiterreichen. Durch die Inflation verlieren Sparer bereits jetzt einen Teil ihres Vermögens auf dem Sparbuch, künftig könnte noch ein tieferes Loch in die Sparguthaben gerissen werden.

Die Investmentbank Goldman Sachs treibt unterdessen ein schmutziges Spiel voran – mit gezielten Negativnachrichten soll der Goldpreis gedrückt werden, offenbar um mal wieder zu niedrigen Preisen nachzukaufen. Der Goldpreis werde, so ließ Goldman Sachs verlauten, im neuen Jahr weiter an Wert verlieren. Um mindestens 15 Prozent soll der Goldpreis im Jahr 2014 sinken und dann um 1050 US-Dollar pro Feinunze pendeln. Kurioserweise hat Goldman Sachs gerade erst einen milliardenschweren Deal mit der Regierung von Venezuela eingefädelt, bei dem das Staatsgold des Landes für sieben Jahre an Goldman Sachs überschrieben wird. Offenbar ist Gold also gar nicht so uninteressant wie von Goldman Sachs behauptet.

Auf den Aktienmärkten macht sich immer stärkere Katerstimmung breit: „Wann kommt der Dax-Crash?“ fragte gerade erst die BILD-Zeitung und berichtet, dass sich immer mehr Vorstände und Aufsichtsräte von börsennotierten Unternehmen von ihren Anteilen trennen und Kasse machen. Die Prognosen für den Dax sehen finster aus: Die Deutsche Bank rechnet mit einem Absturz noch vor Weihnachten und erwartet, dass der Dax zum Jahresende nur noch bei 8400 Punkten liegt. Viele Unternehmen seien derzeit überbewertet, das belegten die vorgelegten Zahlen in ganz Europa. Der Bedarf an einer Anlage-Alternative ist also unvermindert vorhanden – und Gold bringt sich dafür in Position.

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