Der Krügerrand aus Südafrika, der Maple Leaf aus Kanada, der Wiener Philharmoniker aus Österreich – dies sind drei Anlagemünzen, an die wohl fast jeder Investor denkt, wenn es um das Edelmetallinvestment geht. Eine Prägung wird dagegen oft in der Aufzählung vergessen, dabei gilt sie als Wegbereiter der Bullion-Münzen in Silber: In diesem Jahr feiert die Silberausgabe des Libertad aus Mexiko ihren 40. Geburtstag.

Im Jahr 1982 war die Libertad erste Anlagemünze, die nach dem Vorbild des Gold-Krügerrand aus Südafrika mit einem Gewicht von einer Unze erschien. Alle anderen Anlagemünzen, die heutzutage zu den meistverkauften Investment-Produkten zählen, gab es damals noch nicht. Die meisten Prägestätten sprangen erst ab Mitte der achtziger Jahre auf den Silber-Zug auf. Und so konnten sich die Mexikaner auch über hohe Verkaufszahlen freuen, da es kaum Alternativen zum Libertad gab. Bis heute ist die Münze neben dem Heimatland auch in den Vereinigten Staaten von Amerika beliebt.

Die Libertad aus Mexiko gilt für viele Sammler und Anleger als die schönste Anlagemünze überhaupt. Sie zeigt auf der Bildseite die Freiheitsgöttin Libertas, wie sie auch als überlebensgroße Statue in Mexiko-Stadt zu sehen ist. In Hintergrund des Münzbildes wurden zwei Vulkane abgebildet, nämlich der Popocatépetl und Iztaccíhuatl.

Die Libertad hat sich in den letzten Jahren zu einem wahren Geheimtipp für Edelmetall-Anleger entwickelt. Denn die Münze ist nicht nur für Anleger interessant, die auf eine positive Wertentwicklung bei den Edelmetallpreisen hoffen. Viele zurückliegende Jahrgänge haben darüber hinaus einen Sammlerwert entwickelt. Denn aufgrund der vergleichsweise niedrigen Nachfrage haben die Mexikaner nur geringe Prägemengen ihrer Libertad-Münzen hergestellt. Insbesondere die zurückliegenden Jahrgänge sind deshalb sehr begehrt. Nur ein Beispiel: Von der Ein-Unzen-Standard-Ausführung des Libertad aus dem Jahr 2020 in Silber wurden lediglich 300.000 Stück produziert.

Die Silber-Libertad Anlagemünzen weisen eine numismatische Besonderheit auf: Sie haben keinen Nennwert, anders als die meisten anderen Anlagemünzen (so hat beispielsweise der Wiener Philharmoniker einen Gegenwert als Zahlungsmittel von 1,50 Euro). Die Münze ist dennoch als gesetzliches Zahlungsmittel in Mexiko zugelassen. Sie hat somit den Status als Münze. Der Gegenwert in mexikanischen Pesos ist abhängig vom Silberpreis.