Last-Minute-Käufe vor der US-Wahl: Anleger decken sich mit Gold und Silber ein

Eigentlich müsste nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage doch derzeit kaum jemand an Gold und Silber interessiert sein – schließlich ist der Goldpreis mit Verlusten in die neue Woche gestartet. Doch tatsächlich war die leichte Schwäche am Goldmarkt am Tag vor der US-Wahl ein Glücksfall für viele Goldanleger. Denn kaum jemand hatte damit gerechnet, so kurz vor dem spannenden Wahlendspurt noch preiswert seine Goldreserven aufstocken zu können. Und so rennen Goldkäufer auch in dieser Woche den Filialen von MP Edelmetalle die Türen ein – viele wollen in letzter Sekunde ihr Vermögen gegen das absichern, was am Morgen des 9. November bevorstehen könnte.

Das Ergebnis des Rennens um die US-Präsidentschaft ist so schwer prognostizierbar wie kaum eine andere politische Entscheidung der vergangenen Jahrzehnte. Und während viele Politik-Interessierte sich auf einen spannenden Fernsehabend am Dienstag einstellen, ist die Unsicherheit eine schwere Belastung für die Finanzmärkte. Der Dax befindet sich seit Tagen im Abwärtsmodus, der Goldpreis steigt – die kurze Erholung für Börsianer zum Wochenstart dürfte schon bald wieder vorbei sein. Denn derzeit wagt sich kaum ein Anleger aus der Deckung, vor der US-Wahl dürfte an den Börsen so gut wie nichts gehen.

Währenddessen haben Edelmetallhändler alle Hände voll zu tun, denn Gold arbeitet an seinem großen Comeback. Nach einem Abrutschen unter 1250 US-Dollar hat sich der Kurs nach oben abgesetzt, der Bereich um 1300 US-Dollar bietet eine gute Unterstützung. Die nächsten Marken liegen bei 1350 und 1400 US-Dollar – und viele Anleger vermuten, dass der Goldpreis diese Marken locker überspring, wenn Donald Trump am Mittwochmorgen als Überraschungssieger der US-Präsidentschaftswahlen feststeht.

Und selbst wenn der vermeintlich sichere Sieg für Hillary Clinton auch tatsächlich kommt, gibt es keinen Grund für Partystimmung bei Börsianern. Clinton gilt als Anhängerin der aktuellen Notenbankpolitik und dürfte somit die Zinswende unterstützen. Und wenn sie, wie zuvor mit markigen Sprüchen angekündigt, Steuerschlupflöcher schließen und reiche US-Amerikaner stärker zur Kasse bitten möchte, gibt es in den USA einen weiteren Grund mehr, sein Geld in Gold zu stecken. Besonders gefährlich ist die Clinton-Euphorie, weil die Märkte ihren Sieg bereits eingepreist haben – die Absturzgefahr ist also ähnlich groß wie bei der Brexit-Entscheidung, wo die Märkte sich auch dramatisch verzockt haben.

Edelmetall-Anleger, die ihre Bestände vor der US-Wahl ausbauen möchten, und Gold-Neulinge sollten jetzt schnell entscheiden: Besonders beliebt sind Barren zu 100 Gramm und die gängigen Ein-Unzen-Münzen, beispielsweise der Wiener Philharmoniker aus Österreich oder der Maple Leaf aus Kanada. Noch sind bei MP Edelmetalle die gängigen Münz- und Barrengrößen erhältlich, doch die Versorgungssituation kann sich bei einem unerwarteten Ergebnis der US-Wahl bereits am Mittwoch schlagartig ändern. Denn der Dienstagabend wird spannend und der Tag danach aller Voraussicht nach ziemlich ungemütlich für Börsianer, die ihr Vermögen nicht abgesichert haben – Gold spielt in dieser Woche seine Eigenschaft als Krisenschutz optimal aus.

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