Junk Silber: Deutsche Gedenkmünzen stehen als Krisenschutz hoch im Kurs

Die Corona-Pandemie hat nicht nur zu einem historischen Crash an den Finanzmärkten geführt, sondern auch zu einem beispiellosen Goldrausch. Immer mehr Deutsche schützen sich mit Edelmetallen gegen Inflation und den damit einhergehenden Wertverlust ihres Ersparten. Und viele kritische Zeitgenossen möchten sich auch ganz praktisch auf einen möglichen Zusammenbruch des Euro sowie weiterer wirtschaftlicher Turbulenzen vorbereiten. Gold ist hierbei seit über 5000 Jahren ein probates Mittel, doch an der Supermarktkasse dürfte ein Goldbarren oder eine größere Goldmünze nur bedingt einsetzbar sein – mit einem Wert von mehreren tausend Euro sind sie eher als Tauschmittel bei größeren Anschaffungen denkbar.

Stattdessen setzen immer mehr Investoren auf ein Produktsegment, welches viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommt: Bei so genanntem „Junk Silber“ handelt es sich um Silbermünzen, welche in früheren Zeiten entweder als Zahlungsmittel oder als Gedenkmünzen geprägt wurden und stärkere Abnutzungsspuren aufweisen. Aufgrund dieser Beschädigungen sind sie als Sammlerstücke nicht mehr interessant, ihr Marktwert orientiert sich in erster Linie am aktuellen Metallpreis. So ist es möglich, unkompliziert in Edelmetalle zu investieren und pro Münze lediglich ein paar Euro zu bezahlen. Im Krisenfall könnten diese Münzen als Tauschmittel eingesetzt werden und auch für den Einkauf von Waren des täglichen Bedarfs dienen.

Besonders beliebt als Krisenschutz sind in Deutschland die Silbermünzen aus der Zeit der Deutschen Mark. Die Gedenkmünzen mit einem Nennwert von fünf bzw. zehn Mark wurden in hoher Millionenauflage hergestellt und waren in früheren Zeiten beliebte Sammlerstücke. Inzwischen hat das Interesse stark nachgelassen und die Silberdinge von damals werden in erster Linie als Investment-Alternative verstanden. Motiv und Jahreszahl spielen keine Rolle, stattdessen bestimmt das Feingewicht den Preis. Dieses liegt bei den 10 DM Gedenkmünzen bis 1997 bei 0,69 Gramm, die Feinheit beträgt 625/1000 Stücke Silber.

Obwohl bei MP Edelmetalle das liebevoll als „Angsthasensilber“ bezeichnete Münzmetall zum Standardsortiment gehört, war „Junk Silber“ in den letzten Monaten restlos ausverkauft. Aus einem Ankauf sind inzwischen wieder kurzfristig größere Mengen erhältlich, es ist jedoch anzunehmen, dass diese bald wieder vergriffen sein werden. Die Gedenkmünze mit einem Nennwert von zehn Deutschen Mark wurde erstmals im Jahr 1972 anlässlich der Olympischen Spiele in Deutschland herausgegeben und von 1987 bis 1997 fortgesetzt. Zwischen 1997 und 2001 kam eine höhere Silber-Legierung zum Einsatz.

Junk Silber bietet im Vergleich zur klassischen Anlage müssen viele Vorteile. So ist keine große Sorgfalt bei der Lagerung nötig, viele Anleger bewahren ihr „Schrott-Silber“ in Säcken oder Kisten auf. Leichte Beschädigungen spielen beim Weiterverkauf keine Rolle und führen nicht zu Preisabzügen. Und wegen des Silbergehaltes sind die deutschen Silbermünzen in aller Welt anerkannt. Bei Münzen mit einem Nennwert in Deutsche Mark kommt noch ein weiterer Aspekt dazu: Weil der Umtausch von DM in Euro weiterhin möglich ist, verfügen die Gedenkmünzen über eine doppelte Wertversicherung. Der Verkaufspreis kann nie unter 5,11 Euro sinken, denn dies ist der Gegenwert von 10 DM in Euro.


10 DM Gedenkmünzen 1987 – 1997



10 DM Olympiade München

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