Goldmünzen zum UNESCO-Welterbe: Dom zu Speyer schließt erfolgreiche Serie ab

Im Dom zu Speyer finden üblicherweise Gottesdienste und Konzerte statt – dass der prächtige Kaisersaal für die Vorstellung einer Gedenkmünze genutzt wird, ist jedoch eine absolute Ausnahme. Am 8. Oktober war es dennoch soweit: In den geschichtsträchtigen Räumlichkeiten wurde feierlich die neue 100-Euro-Gedenkmünze der Bundesrepublik Deutschland vorgestellt, welche das berühmte Gotteshaus im Herzen von Speyer würdigt. Die Veranstaltung war aus mehreren Gründen für die deutschsprachige Numismatik bedeutsam: Einerseits handelte es sich um die letzte 100-Euro-Gedenkmünze aus der UNESCO-Welterbeserie, andererseits wurde im Vorfeld der Präsentation gemunkelt, ob etwas Neues zur Zukunft der Goldmünzen aus Deutschland zu hören sein würde.

100 Euro Dom zu Speyer
Und tatsächlich nahm die Bundesregierung die Feierstunde in Speyer zum Anlass, um einen Einblick in die Nachfolger der UNESCO-Goldmünzen zu geben: Ab dem Jahr 2020 soll es eine dreiteilige Serie zu einer halben Unze Gold mit einem Nennwert von hundert Euro geben, welche den zentralen Werten der deutschen Verfassung gewidmet ist – also Einigkeit, Recht und Freiheit. Unter dem Motto „Säulen der Demokratie“ wird die Gestaltung der Münzen verändert, die technischen Rahmendaten bleiben aber bestehen.

Die Vertreterin der Bundesregierung beließ es allerdings bei dieser Ankündigung, denn nun sollte zu allererst das große Finale der
UNESCO-Welterbemünzen
gewürdigt werden. Seit dem Jahr 2003 wurden mithilfe der deutschen Goldmünzen zu 100 Euro ausgewählte Städte und Bauwerke in den Mittelpunkt gerückt, welche auf der Welterbeliste der UNESCO stehen. Die Serie wurde ins Leben gerufen, nachdem sich im Jahr 2001 die goldene Abschiedsmark sowie 2002 die Goldmünzen zur Einführung des Euro als Verkaufsschlager herausgestellt hatten. Beide Prägungen hatten zu einer regelrechten Renaissance der Numismatik in Deutschland und zu langen Schlangen an den Ausgabestellen geführt.

Die deutschen Goldmünzen haben allerdings nicht nur Sammler begeistert, sie wurden im Laufe der vergangenen 16 Jahre auch zunehmend von Investoren nachgefragt. Denn die meisten Ausgaben der Serie wurden auch dauerhaft nah am aktuellen Goldpreis gehandelt. Es fiel lediglich ein geringer Sammleraufschlag an. Für viele Anleger waren die Münzen somit eine spannende Alternative zu den klassischen Goldmünzen zu einer halben Unze, denn sie bekamen mit den deutschen Goldmünzen eine gewisse Abwechslung in ihr Portfolio und eine Prägung, welche höchsten Sammleransprüchen genügt: Die Prägequalität reicht ohne Probleme an „Polierte Platte“ heran, die Münzen werden in einem edlen Etui und mit einem Echtheitszertifikat ausgeliefert.

Im Jahr 2019 gab es allerdings noch einen weiteren Grund, der zu einem Run auf die deutschen Goldmünzen geführt hat: Die Bundesregierung hatte den offiziellen Erstverkaufspreis im Frühjahr festgelegt, kurz bevor der Goldpreis regelrecht durch die Decke ging. Weil eine nachträgliche Veränderung des veröffentlichten Preises mit den geltenden Gesetzen nicht machbar war, musste der günstige Preis beibehalten werden. Es kam daher zu einer regelrechten Bestellflut auch von Bürgern, welche mit Münzen bisher nichts zu tun hatten und einen sicheren Gewinn einstreichen wollten. Die Folge: Die Ausgabe war mehrfach überzeichnet und bei zahlreichen Bestellern wurde die Menge gekürzt.
Aus diesem Grund dürfte es in den kommenden Wochen zu einer verstärkten Nachfrage nach der letzten Goldmünze der UNESCO Welterbereihe kommen, denn jeder Deutschland-Sammler möchte seine Kollektion der 100-Euro-Goldmünzen komplettieren.

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