Generationswechsel auf Münzen: Warum 2022 und 2023 ganz besondere Jahrgänge werden
Die Trauer um Königin Elisabeth II. ist knapp einen Monat nach ihrem Tod noch immer groß. Doch allmählich kehren die Menschen in Großbritannien in den Alltag zurück. Und auch in der Welt der Münzen stellen sich Sammler, Händler und Prägestätten auf eine Zeit ohne die Jahrhundertmonarchin ein. Die Royal Mint, die königliche Prägestätte, hat nun einen wichtigen Schritt in die nächste Münzperiode absolviert. Sie hat feierlich ersten Münzen mit dem neuen König Charles vorgestellt.
Bei den ersten Prägungen mit dem Konterfei des neuen Staatsoberhauptes handelt es sich um Gedenkmünzen, die dem Wirken seiner Mutter König Elisabeth gewidmet sind. Die Münzen sind bereits für Sammler im Handel erhältlich, ein Motiv wird auch noch in diesem Jahr in den Zahlungsverkehr in Großbritannien gegeben. Somit wird man schon bald den neuen König an der Supermarktkasse in Großbritannien finden.
Durch die überraschend schnelle Entscheidung der Royal Mint für einen Entwurf ergeben sich für Sammler und Anleger einige spannende Entwicklungen. So werden die Jahrgänge 2022 und 2023 sowohl Münzen mit Queen Elizabeth II. als auch mit König Charles aufweisen. Denn die Royal Mint und auch andere Prägestädten haben bereits Münzen für das Jahr 2023 mit dem Bildnis der Königin geprägt, als diese noch gelebt hatte. Ab sofort nimmt ihren Platz auch auf Anlagemünzen das neue Staatsoberhaupt ein, also König Charles.
Der Thronwechsel wird auf Anlagemünzen also mit einiger Verzögerung dokumentiert. König Charles wird beispielsweise auf den Lunar-Münzen aus Australien erst ab dem Jahrgang 2024 sichtbar sein. Die Silbermünzen aus der Lunar-Serie des Jahres 2023 sind bereits geprägt und werden in den kommenden Wochen verkauft. Auch bei der Britannia mehren sich die Gerüchte, wonach bereits Exemplare des Jahrgangs 2023 geprägt wurden, die noch die Queen auf der Wertseite zeigen.
Mit Spannung blicken Sammler und Anleger nun auf die Veröffentlichung weiterer Motive der gängigen Anlageunzen. Denn Königin Elisabeth II. ist nicht nur auf den britischen Anlagemünzen, also beispielsweise auf der Britannia oder den Tudor Beasts zu sehen, sondern auch auf allen australischen Anlagemünzen und auf dem Maple Leaf aus Kanada. Zudem verwendeten viele andere Staaten wie beispielsweise die Cook-Inseln, die auch Anlageprodukte herausgeben, das Konterfei der Königin.
Ob sie nun auf Charles umsteigen oder ein ganz anderes Motiv verwenden, ist noch völlig offen. In der Vergangenheit haben einzelne Staaten durchaus davon Abstand genommen, das britische Staatsoberhaupt auf ihren Münzen zu zeigen, um ihre Unabhängigkeit zu betonen. Aus diesem Grund sind auf immer mehr Commonwealth-Münzen die Wappen der jeweiligen Länder zu sehen. Und für viele Staaten ist der Abschied von Königin Elisabeth II. ein Anlass, über die Zugehörigkeit zum Commonwealth nachzudenken.