Gedenkmünzen aus der DDR: So erkennst du Silber-Schätze!
Gedenkmünzen aus der DDR – für viele ein Stück Geschichte, für manche ein Sammlerstück und für einige vielleicht sogar ein kleiner Schatz. Doch wie viel Silber steckt tatsächlich in diesen Münzen? Und welche Ausgaben sind heute wirklich noch etwas wert?
Nach der Wende war das Interesse an DDR-Münzen zunächst groß. Viele Sammler suchten gezielt nach Motiven, die sie aus der Zeit der Teilung kannten. Doch über die Jahre ist das Interesse spürbar abgeflaut – heute ist der Markt deutlich ruhiger. Und: Nur ein kleiner Teil der DDR-Gedenkmünzen hat überhaupt einen nennenswerten Material- oder Sammlerwert.
Das größte Problem: Die Mehrheit dieser Münzen wurde gar nicht aus echtem Silber geprägt. Von insgesamt 120 Gedenkmünzen-Motiven der DDR bestehen ganze 68 aus sogenanntem Neusilber. Und trotz des Namens: Neusilber enthält kein Silber. Die Legierung besteht aus 62 % Kupfer, 20 % Zink und 18 % Nickel – glänzt zwar metallisch, hat aber keinen Edelmetallwert.
Wer diese Münzen in der Hoffnung auf Silber kauft, könnte enttäuscht werden – zumal viele Neusilber-Ausgaben auch heute nur wenige Euro wert sind. Es lohnt sich also, genau hinzuschauen, bevor man kauft oder verkauft.
Aber es gibt Ausnahmen – und die sind durchaus spannend:
- 25 Gedenkmünzen der DDR wurden in 500er Silber geprägt, das heißt, sie enthalten zur Hälfte reines Silber.
- 22 Motive bestehen sogar aus 625er Silber – ein Feingehalt, wie er auch bei westdeutschen Silberadlern üblich war.
- Und schließlich gibt es noch 5 besonders wertige Ausgaben mit 800er Silbergehalt, die einen deutlich höheren Materialwert besitzen.
Ein Blick auf das Gewicht hilft oft weiter. Die meisten dieser Silbermünzen wiegen zwischen 20 und 21 Gramm – das ergibt je nach Silbergehalt rund 10 bis 13 Gramm Feinsilber pro Stück. Bei aktuellen Silberpreisen kann das schon deutlich über dem Nominalwert liegen.
Besonders gesucht sind heute die ersten Ausgaben – etwa die Münzen zu Ehren von Persönlichkeiten wie Ernst Thälmann, Wilhelm Pieck oder Clara Zetkin. Auch die Gedenkausgaben zu politischen oder kulturellen Themen, die in niedriger Auflage erschienen sind, können interessant sein – sofern sie aus Silber bestehen.
Ein kleiner Tipp: Echte Silbermünzen aus der DDR lassen sich am einfachsten über Münzkataloge oder spezialisierte Händler bestimmen. Wer es selbst prüfen möchte, kann auf das Klangverhalten achten – Silber klingt deutlich heller als Neusilber. Auch die Farbe und das Gewicht geben Hinweise, sind aber keine Garantie. Im Zweifel hilft eine professionelle Prüfung oder der Gang zu einem seriösen Edelmetallhändler – wir bei MP Edelmetalle sagen euch, ob eure DDR-Silbermünzen ein echter Silberschatz sind.
Was den heutigen Marktwert betrifft: Die meisten Neusilber-Münzen liegen – selbst in bester Erhaltung – oft unter 5 Euro. Echte Silbermünzen aus der DDR dagegen können je nach Jahrgang, Erhaltungszustand und Seltenheit zwischen 10 und 40 Euro bringen, in Einzelfällen sogar mehr. Besonders seltene Prägungen in Polierter Platte oder mit Originaletui sind unter Sammlern nach wie vor gefragt.
Wer also DDR-Gedenkmünzen geerbt oder gesammelt hat, sollte prüfen, ob sich darunter Silberausgaben befinden. Nicht jede Münze ist ein Schatz – aber einige wenige können durchaus kleine Highlights im Edelmetallbestand sein.
Zusammengefasst: Der Großteil der DDR-Gedenkmünzen enthält kein Silber – aber es gibt rund 50 Ausgaben, bei denen sich ein zweiter Blick lohnt. Wer die Unterschiede kennt, kann echte Silber-Schätze von silberglänzender Massenware unterscheiden.