Europäische Doppelkronen – Seltene Zeitdokumente werden zu begehrten Anlageprodukten

Edelmetall-Investoren werden schnell entdecken, dass numismatische Schätze nicht teuer sein müssen – denn diverse historische Münzen werden nah am Goldpreis gehandelt und praktisch wie Anlagemünzen eingesetzt. Sie werden von den meisten Banken und Edelmetallhändlern problemlos angekauft. Auch MP Edelmetalle hält neben den klassischen Bullionmünzen auch zahlreiche Münzen mit historischem Hintergrund bereit.


Im deutschsprachigen Raum sind die 20-Mark-Stücke aus dem Kaiserreich unter Sammlern besonders weit verbreitet – sie sind ein Beispiel für eine ganze Reihe von sogenannten „Doppelkronen“, die im 18. und 19. Jahrhundert von diversen europäischen Nationalstaaten hergestellt wurden und auf 20 Werteinheiten der jeweiligen Landeswährung lauten. Grundlage für diese gemeinsame Ausgabepolitik waren die Verträge der „Lateinischen Münzunion“, die am 23. Dezember 1865 zwischen Frankreich, Belgien, Italien, der Schweiz und Griechenland geschlossen wurde.

Zentraler Bestandteil dieser frühen Währungsunion waren einheitliche Standards bei der Prägung und Anerkennung von Münzen. Zwar durfte jedes Land eine eigene Währungsbezeichnung nutzen, allerdings sollten sich die Gewichte und Durchmesser der einzelnen Münztypen nicht voneinander unterscheiden. So wurde beispielsweise verfügt, dass ein Goldstück zu 20 Währungseinheiten ein Feingoldgewicht von 6,45 Gramm und einen Durchmesser von 21 Millimeter aufweisen sollte. Die Teilnehmerländer der Münzunion garantierten die Annahme der Goldmünzen anderer Partner. Bereits wenige Jahre nach der Gründung der Lateinischen Münzunion begannen auch andere Staaten damit, eigene Münzen mit ähnlichen Größen und Nominalen herzustellen.

Das Deutsche Reich war ebenfalls kein Mitglied der Lateinischen Münzunion, begann aber bereits ein Jahr nach der Reichsgründung mit der Produktion eigener 20-Mark-Stücke. Die Prägung wurde erst 1915 eingestellt, als der erste Weltkrieg bereits tobte und alle wertvollen Metalle für die Rüstung benötigt wurden. Die Vorderseite der deutschen 20-Mark-Stücke konnte von jedem Gliedstaat des Reiches individuell gestaltet werden, hier finden sich neben den Köpfen der jeweiligen Monarchen auch die Wappen der freien Hansestädte Hamburg, Bremen und Lübeck. Auf der Rückseite war in jedem Land der Reichsadler zu sehen, in die Randschrift wurde der Satz „Gott mit uns“ eingeprägt.

Während die 20-Mark-Stücke aus dem deutschen Kaiserreich heute weit verbreitet sind und in vielen Sammlungen vorkommen, galten sie in der Kaiserzeit als seltener Schatz, den man nur zu ganz besonderen Anlässen aus dem Portemonnaie holte – rund 60 Mark hat ein normaler Arbeiter damals im Monat verdient. Heutzutage haben die meisten 20-Mark-Stücke allerdings keinen besonderen Sammlerwert, da zwischen 1872 und 1915 über 228 Millionen Stück hergestellt wurden und die meisten Stücke deutliche Umlaufspuren aufweisen.


Die 20-Mark-Stücke spielten vor allem im Außenhandel eine größere Rolle, sodass auch andere Länder goldene „Doppelkronen“ herausgaben – auch diese Stücke bietet MP Edelmetalle als gut sortiertes Handelshaus seinen Kunden an: Die 20-Francs-Goldmünzen aus Belgien wurden zwischen 1867 bis 1882 mit einem Feingehalt von 5,807 Gramm geprägt und zeigen die belgischen Könige Leopold I. und II. In Dänemark war eine 20-Kronen-Goldmünze im Umlauf, sie wurde von 1873 und 1931 mit einem Feingewicht von 8,06 Gramm geprägt und zeigt die dänischen Könige Christian IX. und X. sowie Frederik VIII. Die Auflagen liegen zwischen 100.000 und 1,4 Millionen Stück pro Jahrgang. Neben der 20-Kronen-Münze gibt es noch eine kleine Ausgabe zu 10 Kronen. Die 20-Lira-Goldmünzen aus Italien wurden zwischen 1861 und 1940 mit einem Feingewicht von 5,81 Gramm geprägt und zeigen die italienischen Könige Vittorio Emanuele und Umberto.

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