Diversifizierung als guter Vorsatz: Wird 2025 das Jahr von Platin?

Zum Jahreswechsel fassen viele Menschen gute Vorsätze – nicht nur im privaten, sondern auch im finanziellen Bereich. Ein häufiges Ziel für das eigene Investment-Portfolio besteht darin, die Wertanlage besser abzusichern und Risiken breiter zu streuen. Dabei richtet sich der Blick von allen, die bisher vor allem auf Gold und Silber gesetzt haben, zunehmend auf alternative Edelmetalle wie Platin. Während Gold und Silber traditionell als sichere Häfen gelten, könnte 2025 das Jahr von Platin werden – immerhin ist das weiße Metall allein vom 1. bis zum 3. Januar 2025 um rund 4 Prozent in Euro und 3 Prozent in US-Dollar gestiegen.

Ein Grund für das wachsende Interesse an Platin liegt in seiner vielseitigen industriellen Nutzung. Laut dem World Platinum Investment Council (WPIC) steigt die Nachfrage aus der Automobilindustrie, insbesondere durch den Einsatz von Platin in Brennstoffzellen und Katalysatoren. Der Wandel hin zu umweltfreundlicheren Technologien könnte die weltweite Nachfrage zusätzlich ankurbeln, da Platin eine Schlüsselrolle bei der Weiterentwicklung der Wasserstofftechnologie spielt.

Darüber hinaus prognostizieren Analysten einen Rückgang des Angebots. Der weltgrößte Produzent Südafrika kämpft mit zunehmenden Energieengpässen, die die Förderung von Platin erschweren. Diese Angebotsknappheit könnte die Preise im kommenden Jahr weiter stützen. Laut einer Analyse von Metals Focus wird der Markt für Platin 2025 ein Defizit aufweisen, was üblicherweise zu Preisanstiegen führen sollte.

Ein weiterer Treiber für den Platinpreis ist die zunehmende Attraktivität als Anlagealternative. Da die Märkte im Jahr 2024 von Unsicherheit geprägt waren, suchen viele Investoren nach neuen Möglichkeiten zur Diversifizierung. Platin bietet hier aufgrund seines geringeren Bekanntheitsgrades zusätzliches Potenzial für Aufholbewegungen im Vergleich zu Gold und Silber, die bereits hohe Preisniveaus erreicht haben.

Immerhin hat Platin deutlich Nachholbedarf: Im Jahr 2024 ist der Platinpreis in Euro um 3 Prozent gesunken, nachdem das Defizit im Jahr 2023 sogar bei 10 Prozent lag. Dagegen konzentrieren sich Anleger seit Jahren auf Palladium als Alternative zu Platin, doch Palladium ist inzwischen deutlich teurer als Platin – und auf der Suche nach günstigen Alternativen gerät Platin wieder in den Fokus von Anlegern.

Platin ist in Deutschland bislang ein Nischenprodukt. Ein wesentlicher Grund dafür ist die hohe Mehrwertsteuer von 19 Prozent, die auf Platinprodukte erhoben wird. Im Gegensatz zu Gold, das steuerbefreit ist, und Silber, das oft differenzbesteuert verkauft wird, sehen viele Anleger in Platin zunächst einen steuerlichen Nachteil. Dennoch zeigen vergangene Preisanstiege, dass Platin trotz dieser Belastung attraktive Renditen bieten kann – und innerhalb weniger Monate die Mehrwertsteuer von 19 Prozent durch Wertzuwächse ausgleichen kann. Platin ist volatil und deshalb gerade für diejenigen, die kurzfristige Kursgewinne erzielen wollen und dafür zusätzliches Risiko eingehen wollen, interessant.

Auch langfristig könnte sich die Investition in Platin lohnen. Experten weisen darauf hin, dass die Diversifizierung eines Portfolios nicht nur Schutz vor Risiken bietet, sondern auch zusätzliche Chancen eröffnet. Da Platin von verschiedenen Trends wie der Energiewende und dem industriellen Bedarf profitiert, könnte sich das Edelmetall als stabiler Baustein für zukunftsorientierte Anleger etablieren.

Für Anleger, die sich 2025 neu aufstellen möchten, könnte Platin daher eine spannende Ergänzung zum bestehenden Portfolio darstellen. Dabei können sie auf verschiedene etablierte Anlageprodukte zurückgreifen, darunter das Australian Känguru der Perth Mint, den American Eagle aus den Vereinigten Staaten sowie einer überraschenden Erscheinung: Australien hat den Koala, der sonst nur in Silber geprägt wird, auch in Platin herausgebracht. Zudem gibt es aus Australien die Platin-Münzen aus der Lunar-III-Serie und Österreich hat seinen Wiener Philharmoniker in Platin geprägt.

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