Differenz zwischen An- und Verkaufspreis – Diese Münzen eignen sich besonders zur Geldanlage

Der Kauf von Gold und Silber sollte eigentlich ein freudiges und sinnliches Ereignis sein, doch wer sich im Onlineshop seines Lieblingshändlers umsieht, kann leicht den Überblick verlieren – hunderte Münzen und Barren stehen zur Auswahl. Ähnlich umfangreich ist die Bandbreite bei den Anlagetipps renommierter Händler. Manche empfehlen Silberinvestmentpakete in Unzen-Stückelungen, beispielsweise Wiener Philharmoniker und Maple Leaf. Andere raten zur Kilomünze Silber-Drache der Lunar-Serie – Kilomünzen werden als Silber-Anlagemünzen immer beliebter und der 2012er-Drache bietet gutes Wertsteigerungspotential.

Im Goldbereich werden vorrangig Krügerrand-Münzen oder Barren namhafter Hersteller empfohlen. Gelegentlich werden aber auch abseitige Stücke angepriesen, beispielsweise die britische Sovereign-Münze – sie ist seit 1817 mit Unterbrechungen geprägt worden und damit die am weitesten verbreitete Anlagemünze der Welt mit einer Gesamtauflage von mehr als einer Milliarde Exemplare.

Bei der Auswahl für eine bestimmte Anlagemünze legen Investoren auch den Grundstein für spätere Wertzuwächse. Denn als Faustregel für Goldinvestments gilt: Je höher der Unterschied zwischen dem Verkaufspreis der Bank und dem Ankaufspreis ist, desto schwieriger wird es, mit der Goldanlage eine Rendite zu erzielen. Denn wer Gold kauft, rutscht mit seiner Anlage zunächst ins „Minus“: Schuld ist das Aufgeld, der sogenannte „Spread“, der beim Kauf einer Goldmünze oder eines Barrens fällig ist und direkt in den Kaufpreis eingerechnet wird. Das Aufgeld auf den reinen Goldwert liegt in Deutschland zwischen zwei (bei Goldbarren von 100 bis 1000 Gramm) und fünf Prozent (bei Unzenmünzen). Anleger müssen also eine Kurssteigerung von mehreren Prozent abwarten, bis sie von der Bank den Preis erhalten, der beim Kauf fällig geworden war.


Deshalb eignen sich nicht alle Goldmünzen als renditeträchtige Anlage: Neben den klassischen Anlage-Unzen bieten Banken und Edelmetallhändler in Deutschland beispielsweise zahlreiche Münzen an, die sonst nur im Museum zu bewundern sind. Dazu gehören die zwanzig Goldmark mit dem Preußenkönig Wilhelm und Jahreszahlen um 1900, oder auch Kronen und Dukaten. Zum Einstieg eignen sich auch solche Münzen, zumal sie auch für Sammler interessant sind – allerdings liegen die Aufgelder hier in einem Bereich zwischen zehn und vierzig Prozent. Im Klartext: Beim Weiterverkauf machen Anleger erst dann Gewinn, wenn der Wert ihrer Münze um diesen Prozentsatz steigt. Und während Zuwächse von zehn Prozent in einem Jahr durchaus möglich sind, dürften Wertsprünge über vierzig Prozent künftig eher unwahrscheinlich sein. Ähnlich sieht es bei Goldbarren in kleiner Stückelung aus. Bei einer typischen Bullionmünze wie dem Krügerrand müssen Anleger hingegen nur eine Kurssteigerung von mehreren Prozent abwarten, bis sie in die „Gewinnzone“ rutschen.

Um auch unerfahrenen Kunden das Investment in Gold zu erleichtern, bieten Schmuckhändlerketten sogenanntes „ChipGold“ an, einen Goldbarren zu einem, zweieinhalb oder fünf Gramm. Auch Banken bieten Goldplättchen an, die gerne als Geschenk zur Geburt oder Hochzeit gekauft werden. Von derartigem Miniaturgold raten renommierte Händler jedoch ab: Die Aufgelder bei kleinen Barren sind zu hoch. Hintergrund sind die Herstellungskosten, die bei großen Werten kaum auffallen, bei Minibarren dagegen schon. Gerade bei kleinen Anlegermünzen entstehen schnell Differenzen von 30 bis 40 Prozent, die nur schwer zu überwinden sind. Kleine Nominale eignen sich als Geschenk, aber nur bedingt zur Geldanlage.

Zur Übersicht
Kontakt