Die Geschichte der Münze Österreich begann mit einer Lösegeldforderung: Nach einem gemeinsamen Kreuzzug war Richard I., englischer König mit dem Spitznamen „Löwenherz“, beim österreichischen Herzog Leopold V. in Ungnade gefallen. Als Pilger verkleidet wurde Löwenherz im Jahr 1193 in Wien aufgegriffen und festgesetzt. Freikommen sollte er erst gegen eine Lösegeldzahlung in Höhe von etwa 23 Tonnen oder 100.000 Mark Silber aus der Beute des Kreuzzuges. Um die Silbermassen in „klingende Münze“ zu prägen, musste eine eigene Münzprägestätte gebaut werden.

Heute befindet sich ganz in der Nähe der Stelle, an der Richard Löwenherz festgesetzt wurde, eine der berühmtesten und traditionsreichsten Münzprägestätten der Welt: Über dem Wiener Heumarkt trohnt eine weiße Villa mit kunstvoll geschwungenen Balkongeländern und wuchtigen Säulen. Seit 1989 befindet sich die Aktiengesellschaft im Besitz der österreichischen Nationalbank, bereits seit dem ersten Weltkrieg ist die Münzprägeanstalt die einzige offizielle Herstellungsstätte für Münzen in Österreich. Hier wurden nicht nur die Münzen in Schilling und Groschen der früheren österreichischen Währung hergestellt, sondern auch die ersten Euromünzen im Jahr 2002. Nach Unternehmensangaben sind derzeit über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Münze Österreich AG tätig, die Anlagen gelten als hocheffizient und produzieren rund 450 Millionen Münzen pro Jahr.

In der Fabrik am Wiener Heumarkt werden aber nicht nur die Münzen in Euro und Cent mit den Motiven von Mozart, Berta von Suttner und Co. hergestellt, sondern auch die beliebten Gedenkmünzen in Euro-Währung sowie die Anlagemünzen mit dem Motiv des Wiener Philharmonikers sowie des Maria Theresien Thalers. Außerdem liefert die Münze Österreich auch Edelmetallronden und Umlaufmünzen an zahlreiche Länder auf der ganzen Welt.

Bei Anlegern ist die Münze Österreich vor allem für ihre Investmentprodukte bekannt. Denn die wohl größte Erfolgsgeschichte auf dem Edelmetallmarkt kommt aus Wien: Die Münze zu einer Unze
Wiener Philharmoniker ist die meistverkaufte Anlagemünze auf dem Kontinent und nicht nur in Europa, sondern in letzter Zeit auch verstärkt in Japan und Nordamerika beliebt. Sie zählt zu den schönsten Anlagemünzen der Welt und ist in Deutschland mit besonders niedrigen Prägeaufschlägen zu haben – der teure Import aus Übersee entfällt. Die prachtvolle Darstellung der Orgel, die im goldenen Saal des Wiener Musikvereins steht, sowie der Instrumenten der Wiener Philharmoniker – zu sehen ist auf den Anlagemünzen aus Österreich in der Mitte ein Cello, daneben Horn und Harfe, ein Fagott sowie vier Geigen – wurde mehrfach bei Wettbewerben prämiert.

Die Münzen aus Gold und Silber mit dem Motiv des Wiener Philharmonikers sind allerdings nur die jüngsten Produkte in der langen Geschichte der Münze Österreich, die bis ins 14. Jahrhundert zurück reicht. Edelmetallanleger kaufen auch heute noch die Nachprägungen historischer
Kronen , Gulden und
Dukaten in Gold sowie des
Maria-Theresien-Talers in Silber – diese Stücke werden immer noch in hohen Auflagen nachgeprägt und zum Edelmetallpreis weiter gegeben, sind allerdings nicht so beliebt wie die Wiener Philharmoniker Silbermünzen.

Aus Wien kommt nicht nur der Philharmoniker, sondern auch einer der schönsten Kursmünzensätze aus dem ganzen Euro-Raum – jede Münze hat ein anderes Motiv, zu sehen sind beispielsweise Motive aus der österreichischen Natur, bedeutsame Bauten und mit Mozart sowie Berta von Suttner zwei besonders wichtige Köpfe aus der österreichischen Geschichte. Zudem hat die Alpenrepublik eine eingeschworene Fangemeinde, die sich für die Gedenkmünzen aus Gold und Silber interessiert. Die gut sortierten und sorgfältig aufgebauten Prägeserien erfreuen nicht nur in Europa, auch aus Fernost und den USA greifen Sammler und Anleger zu. Denn die Münze Österreich hat gleich mehrere Münzreihen herausgebracht, die mit Euro Silbermünzen gewürdigt werden und beispielsweise auf die Schlösser sowie Stifte und Klöster in Österreich hinweisen. Zudem stehen Sagen und Legenden im Mittelpunkt der Euro Silbermünzen aus Österreich. Seit 2012 würdigt Österreich zudem seine Bundesländer auf eigenen Euro Silbermünzen.

Für Anleger und Sammler gleichermaßen geeignet sind die goldenen Gedenkmünzen aus Österreich, die mit Nennwerten von
50 und 100 Euro sowie einem Gewicht von einer halben und einer ganzen Unze jedes Jahr aufs Neue aufgelegt werden. Es gibt beispielsweise eine Serie von Euro Goldmünzen aus Österreich in Erinnerung an 2000 Jahre Christentum, außerdem werden auf den Euro Goldmünzen aus Österreich die großen Komponisten und berühmten Mediziner Österreichs gewürdigt. Auf den 100-Euro-Goldmünzen stehen Kunstschätze, Elemente des Wiener Jugendstils sowie die Kronen der Habsburger im Mittelpunkt.