Der englische Sovereign – ein Klassiker der Goldanlage

Auf der Vorderseite prangt der Herrscher Englands, auf der Rückseite ist der heilige St. Georg im Kampf mit einem Drachen abgebildet. Der englische Sovereign ist ein Klassiker der Edelmetallanlage und kann auf eine lange Geschichte zurück blicken. Dieser Artikel geht auf die Geschichte der beliebten Münze ein und zeigt auch die Besonderheiten auf.

Der Name
Sovereign
bezeichnet das Nominal der Münze. Dieser Name taucht zuerst 1489 auf, als der englische Herrscher Heinrich VII diese Münze als Zahlungsmittel prägen ließ. Der Name beschreibt den dort abgebildeten Heinrich VII, da Sovereign im englischen Herrscher bedeutet. Die andere Seite der Münze ziert das Wappen auf einer Rosenblüte. Die nachfolgenden Herrscher übernahmen dieses Design und passten nur das Wappen und das Herrscherportrait den entsprechenden Begebenheiten an. Der ursprüngliche Sovereign hatte jedoch sowohl vom Aussehen, seinem Goldgehalt und dem Ausmaßen nichts mit unserer modernen Variante gemeinsam. Mehrmals wurde der Goldanteil an dem sich stetig veränderten Goldpreis angepasst, bis der ursprüngliche Sovereign schließlich im 17. und 18. Jahrhundert von anderen Goldmünzen verdrängt wurde.

Gold Sovereign
Der moderne Sovereign wurde erstmals 1817 unter Georg III mit dem Nennwert von einem Pfund Sterling geprägt. Auch diese Variante wurde als Kurantmünze, also als Münze für den normalen Zahlungsverkehr hergestellt. Das Grunddesign, die Maße und der Goldgehalt ist seit dieser Zeit unverändert geblieben.

  • Das Raugewicht beträgt ca. 7,988 g
  • Der Durchmesser beträgt 22,05 mm
  • Die Dicke ist 1,52 mm
  • Das Gold-Feingewicht beträgt ca. 7,322g

Kleinere Toleranzen bei den Angaben sind dabei erlaubt. Auf der Vorderseite befindet sich das Portrait des zu der Zeit amtierenden Herrschers. Dieses Abbild wurde in regelmäßigen Abständen der Realität angepasst. So ist zum Beispiel die Königin Victoria in 4 verschiedenen Varianten dem Alter entsprechend auf der Münze zu finden. Auf der Rückseite befindet sich mit kleinen Unterbrechungen der heilige St. Georg zu Pferd, welcher einen Drachen tötet. Die Münze wurde zum ersten Weltkrieg als Kursmünze aus dem Verkehr gezogen, da zunehmend auf Papiergeld zurückgegriffen wurde. Die Münze wurde danach nur noch zu Anlagezwecken geprägt. Sie ist jedoch nach wie vor offizielles Zahlungsmittel, wobei der Goldwert die Kaufkraft von einem Pfund mittlerweile weit übersteigt.

Als Besonderheit gelten die Sovereigns, welche nicht den heiligen St. Georg auf der Rückseite zeigen. In den Jahren 1830 bis 1871 wurde ausschließlich das Wappen des Königreiches verwendet. Zwischen 1871 und 1887 wurden St. Georg und das Wappen parallel geprägt. Eine dritte Variante wurde mit der Eröffnung der Prägestätte in Sidney eingeführt, welche die Worte „Sidney Mint one Sovereign“ und „Australia“ aufzeigt. Diese Variante wurde nur in Sidney in den Jahren 1853 bis 1870 hergestellt.

Mit einem einfachen Blick kann man feststellen, wo die Münze geprägt wurde. Bei den Sovereigns mit dem Bildnis des heiligen St. Georg befindet sich das Zeichen in dem stilisierten Boden unter dem Drachen, bei älteren Varianten ist das Zeichen auf der Vorderseite zu finden. Bei den Sovereigns mit Wappen befindet sich das Münzzeichen unter der Wappenspitze. Folgende Prägestätten gibt bzw. gab es: M – Melbourne, S – Sidney, C – Ottawa Canada, P – Perth, SA – Pretoria South Africa, I – Bombay Indien. Sollte kein Münzeichen vermerkt sein wurde der Sovereign in England geprägt.

Als Varianten des Sovereigns wurden auch halbe Sovereigns (half Sovereign) mit einem Raugewicht von ca. 3,994g und Sovereigns zu 2 und 5 Pfund geprägt. Die letzten beiden Varianten sind jedoch nur als Bestandteil von Sammlersets zu finden und wurden nie für den Umlauf geprägt.

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