Fünf verschiedene Preise für ein und dieselbe Menge Gold – wer sich im Webshop von MP Edelmetalle etwas genauer umschaut, wird ein Detail entdecken, welches immer wieder für Verwirrungen bei Edelmetall-Einsteigern sorgt: Die Anlagemünzen zu einer Unze Gold werden zu unterschiedlichen Preisen verkauft. Während der Gold-Krügerrand und der Maple Leaf aus Kanada am Wochenende genau 1292,17 Euro kosteten, war die Känguru-Goldmünze aus Australien bereits für 1289,17 Euro zu bekommen, Anleger sparen hier also 3 Euro. Wer sich für den Panda aus China entscheidet, muss dagegen mehr Geld für seine Goldunze auf den Tisch legen – am Wochenende lag der Preis bei 1.323,18 Euro und damit etwa 30 Euro über der Krügerrand-Goldunze.

Viele Preise für die gleiche Menge Gold – was auf den ersten Blick unlogisch wirkt, lässt sich jedoch leicht erklären: Viele Edelmetallhändler haben Sonderkonditionen abgeschlossen und können deren Produkte günstiger anbieten. Zudem steigt beispielsweise die Nachfrage nach chinesischen Anlageprägungen derzeit massiv – die Chinesen beginnen, sich für ihre eigenen Investment-Produkte zu interessieren, sodass immer weniger dieser Prägungen nach Europa gelangen. Und das Interesse an Anlageprägungen nimmt nicht nur aus dem asiatischen Raum massiv zu, auch in Russland steigt die Gemeinde der Edelmetallfreunde derzeit massiv an.

So zahlt sich der Aufpreis bei einzelnen Goldunzen durchaus beim Weiterverkauf aus – die Ankaufspreise für einen Panda liegen höher. Wer seine chinesischen Schätze später verkauft, wird mehr Geld für sein Gold bekommen als der Besitzer eines Wiener Philharmonikers: Der Ankaufspreis für den Philharmoniker lag am Wochenende bei 1.246,39 Euro, der Panda wurde bei MP Edelmetalle für 1.278,18 Euro entgegen genommen.

Zwar gibt es offiziell keine Unterscheidung zwischen den einzelnen Unzenprägungen, informell hat sich jedoch ein Drei-Klassen-System etabliert:

• Auf der ersten Stufe stehen die Bullion-Münzen, die massenhaft hergestellt werden und praktisch überall in Zahlung genommen werden. Dazu zählen der
  Krügerrand, der
  Wiener Philharmoniker, der
  Maple Leaf und der
  Nugget/Känguru. Diese Anlageprodukte sind keine Seltenheit und haben meist keinen besonderen Sammlerwert, dafür bekommen Anleger hier jedoch das meiste Gold für ihr Geld.
• Auf der zweiten Stufe stehen die Bullion-Münzen, die nicht von allen Händlern angeboten werden und deren Beschaffung etwas schwieriger ist. Sie kosten im Vergleich zum Krügerrand etwa zehn Euro mehr pro Unze. Nicht zum Standardrepertoire gehören beispielsweise die
  Britannia aus Großbritannien oder die
  Libertad aus Mexiko. Entsprechend bringen sie auch beim Weiterverkauf üblicherweise etwas mehr.
• Auf der dritten Stufe stehen die Bullion-Münzen, die auch für Sammler interessant sind und meist in niedrigen Auflagen verkauft werden. Sie kosten im Vergleich zum Krügerrand mindestens zwanzig bis dreißig Euro mehr pro Unze. Das klassische Beispiel ist der
  chinesische Panda. Insbesondere die sogenannten
  Lunar-Münzen aus Australien mit den Abbildungen chinesischer Tierkreiszeichen haben sich zu gesuchten Raritäten entwickelt. Und auch der
  American Buffalo aus den USA lässt Sammlerherzen höher schlagen.

Die Preisunterschiede beim Anlagegold können sich Anleger zunutze machen, indem sie insbesondere Sonderangebote ausnutzen und zugreifen, wenn seltene Unzen-Münzen mit Preisnachlass angeboten werden. Aktuell bietet MP Edelmetalle beispielsweise die seltene Britannia-Goldunze zu Sonderkonditionen an.

Außerdem empfiehlt es sich, bei der Suche nach einem geeigneten Händler auch nachzufragen, für welche Länder der jeweilige Anbieter als Spezialist verantwortlich zeichnet. Fest steht: Die alte Regel, dass Anlagemünzen keine Sammlerstücke sind, gilt längst nicht mehr – beispielsweise sind in den vergangenen Jahren gleich mehrere Stücke der „Australischer Lunar Gold“-Serie im Wert massiv in die Höhe geschossen. So dürften auch die künftigen Ausgaben dieser Serie schnell wertvoller werden – und der Aufpreis, den Anleger im Vergleich zum Krügerrand im Kauf nehmen müssten, ist schnell verschmerzt.