Deutsche Gedenkmünzen in Gold – Geheimtipp für Edelmetall-Anleger

Die einen hegen und pflegen ihre historischen Heller, Gulden und Mark und haben sich auf Motive, Länder oder Epochen spezialisiert, die anderen decken sich mit Unzen aus Gold ein und beobachten täglich den Goldkurs – bisher waren die beiden Lager der Münzensammler und Edelmetallanleger getrennt. Die andauernde Rohstoff-Rallye sorgt jedoch inzwischen dafür, dass immer mehr passionierte Münzensammler ihr Hobby als Inflations- und Krisenschutz entdecken. Und Edelmetall-Investoren, die bisher vor allem Krügerrand, Maple Leaf oder American Eagle gekauft haben, schauen sich auf dem Markt der historischen Sammlermünzen um.

Wer Gold vor allem zu Anlagezwecken kauft und die ersten Schritte in der aufregenden Welt der Numismatik wagen will, muss gar nicht in die weite Welt schweifen: Deutsche Gedenkmünzen in Gold erfreuen sich steigender Beliebtheit. Die goldenen Sonderprägungen sind heute die Krönung jeder modernen Gedenkmünzensammlung der Bundesrepublik – und waren im Jahr ihrer Einführung eine kleine numismatische Sensation: In der langen Geschichte der Deutschen Mark gab die Bundesbank nie goldene Gedenkmünzen heraus, erst 2001 kam mit der goldenen Abschiedsmark eine entsprechende Sonderprägung auf den Markt – die Auflage von einer Million Stück war in kürzester Zeit restlos ausverkauft, neben Sammlern sicherten sich überraschend viele Bürger ohne numismatische Ambitionen das Erinnerungsstück aus Gold mit einem Gewicht von 12 Gramm zum Preis von 250 Euro.


Nicht zuletzt wegen des großen Interesses von Liebhabern und Sammlerneulingen wurde auch die Einführung des Euro mit einer goldenen Gedenkprägung gewürdigt – die Sondermünzen aus Gold zu 100 Euro mit einem Gewicht von einer halben Unze und 200 Euro mit dem Gewicht einer ganzen Unze wurden ebenso wie die goldene Abschiedsmark zu Verkaufsschlagern. Beide wurden zum Europatag am 9. Mai 2002 ausgegeben, die Prägung zu 200 Euro mit einer Auflage von nur 100.000 Stück und die kleinere Variante zu 100 Euro mit 500.000 Exemplaren. Das Motiv – die Brücken, die ebenfalls von den Euro-Banknoten bekannt sind – wurde ursprünglich für eine Silbergedenkmünze eingereicht und kurzerhand für die goldene Sonderprägung genutzt. Der damalige Ausgabepreis verdeutlicht eindrucksvoll den Wertzuwachs beim Gold: Die 100-Euro-Münze wurde für 193 Euro verkauft, das 200-Euro-Stück für 371 Euro.


Als nach der goldenen Abschiedsmark auch die – ursprünglich ebenfalls als einmaliges Produkt geplante – Gedenkprägung aus Gold zur Euro-Einführung ein Verkaufsschlager wurde, richtete die Bundesbank ab 2003 eine neue Motivreihe unter dem Motto „Weltkulturerbe-Städte“ der UNESCO ein. Den Auftakt machte am 1. November 2003 die Prägung zu Ehren der Stadt Quedlinburg, die mit ihrer historischen Innenstadt und dem markanten Schloss auf der Welterbe-Liste steht. Im Jahr 2004 wurde die Bergstadt Bamberg mit den Dominanten des Domes und des Michaelsberges numismatisch verewigt. 2005 landeten keine Städteansichten aus Gold in den Tresoren der Deutschland-Sammler: Anstelle der ursprünglich geplanten Prägung mit der Hansestadt Lübeck wurde die bevorstehende Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland mit einer Gedenkmünze aus Gold gewürdigt – mit einem bei Sammlern nicht unumstrittenen Motiv, denn die Draufsicht eines Fußballstadions erschien vielen Sammlern zu technokratisch und zu wenig künstlerisch.

Seit 2006 kommen Liebhaber von Städteansichten jedoch wieder voll auf ihre Kosten – die Blütezeit des klassischen Weimars wurde 2006 verewigt, 2007 war die berühmte Kulisse der Hansestadt Lübeck an der Reihe. Die numismatische Deutschland-Reise wurde 2008 mit Goslar, 2009 mit Trier, 2010 mit Würzburg und 2011 mit der Wartburg fortgesetzt. Am 1. Oktober 2012 wird die aktuellste Prägung mit der Darstellung des Aachener Doms offiziell verkauft. Wegen des anhaltend großen Interesses wird die Gold-Serie mit berühmten Stätten des Unesco-Welterbes in Deutschland bis vorerst 2018 fortgesetzt. MP Edelmetalle bietet seinen Kunden neben den aktuellen 100-Euro-Gedenkmünzen auch den „kleinen „Bruder“ in Gold an: Seit 2010 können Sammler auch kleine Goldmünzen zu 20 Euro kaufen, die dem Thema “Deutscher Wald” gewidmet sind.

Die goldenen Gedenkprägungen aus Deutschland sind aus mehreren Gründen nicht nur für Sammler, sondern auch für Edelmetallanleger interessant: So liegt der Verkaufspreis meist unter dem Marktpreis für eine vergleichbare halbe Unze moderner Anlagemünzen. Zudem wurde die Auflage seit 2002 kontinuierlich gesenkt, von 100.000 Stück pro Prägestätte auf inzwischen nur noch 60.000 Stück. Auch die Herstellung ist für Sammler und Anleger gleichermaßen attraktiv: Die Münze wird in feinster Stempelglanz-Qualität hergestellt, durch eine Kapsel geschützt und in einer edlen Samtschatulle geliefert. Nicht zuletzt sorgt auch der Charakter der Prägungen als offizielles Zahlungsmittel für Interesse – theoretisch könnte man mit den goldenen 100-Euro-Münzen in Deutschland einkaufen.

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