Corona-Verschnaufpause: Aufgelder normalisieren sich

Die vergangenen Monate werden wohl nicht nur wegen der alltäglichen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie noch lange in Erinnerung bleiben. Auch am Edelmetallmarkt herrschte der Ausnahmezustand. Viele Standardprodukte waren zwischenzeitlich ausverkauft, Edelmetallhändler mussten ihre Niederlassungen schließen und die Aufgelder schossen in die Höhe. Doch nun gibt es endlich eine gute Nachricht: Die Höhe der Aufgelder haben sich inzwischen normalisiert.

Grundsätzlich orientieren sich die Edelmetallhändler bei der Preisgestaltung für Münzen und Barren am Weltmarkt-Kurs für Gold. Die Notierung wird allerdings nicht „eins zu eins“ abgebildet – auf den reinen Goldwert wird bei jedem Investment-Produkt im Edelmetallbereich ein Aufpreis addiert. Dieser kann bei Standardprodukten, welche hocheffizient in großer Auflage geprägt werden, wenige Prozent betragen und hängt unter anderem von den fixen Produktionskosten ab.

Neben dieser Variable fließt in das so genannte „Aufgeld“ allerdings noch – frei nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage – die Versorgungssituation ein. Im Klartext: Ist ein Produkt auf den herkömmlichen Wegen, also bei den Prägestätten oder Großhändlern nicht zu bekommen, steigt der Marktwert. Denn die Marktteilnehmer sind bereit, aufgrund der Knappheit einen höheren Preis zu bezahlen.

Dieser Effekt war insbesondere in der ersten Phase der Corona-Krise eindrucksvoll zu beobachten: Damals hatten sich die Preise für physische Edelmetalle und die Preise am Weltmarkt völlig voneinander entkoppelt. Der dramatische Absturz des Silberpreises war bei physischen Silberprodukten kaum zu spüren, die Preise blieben stabil.

Für diese eigentlich unlogische Entwicklung gibt es jedoch eine einfache Erklärung: Der Weltmarktpreis für Gold und Silber entsteht nicht durch den Handel mit Münzen und Barren, sondern am sogenannten „Futures“-Markt. Dort werden Terminkontrakte auf das entsprechende Metall gehandelt, es handelt sich dabei sozusagen um Wetten auf steigende oder fallende Kurse. Physische Ware kommt dabei meist nicht zur Auslieferung. Und weil es viel mehr „Papiergold“ als physisches Gold gibt, legte der Wert von physischem Gold während der Krise deutlicher zu als der Wert, welcher in Zeitungen oder Onlineportalen als aktueller Marktwert für Gold genannt wird.

Bei MP Edelmetalle sind inzwischen die gängigen Anlageprodukte wieder in ausreichender Zahl verfügbar. Die Aufgelder haben sich entsprechend zurückentwickelt und es gibt jetzt endlich wieder die Möglichkeit, physisches Gold nah am aktuellen Weltmarktpreis zu erhalten. Hierbei sollten Edelmetallkäufer auf Standardware setzen, also insbesondere 100 Gramm Goldbarren sowie Münzen mit einem Feingewicht von einer Unze Gold. Diese beiden Produktgattungen bilden den Kern des modernen Edelmetall-Investments und bieten das beste „Preis-Leistungs“-Verhältnis.

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