Platin: Ein Edelmetall-Exot als Renditebringer neben Gold und Silber

In den vergangenen Jahren haben Münzprägestätte in aller Welt ihre Prägeprogramme für Anleger massiv ausgebaut, denn das Investment in Gold und Silber gewinnt für Privatanleger stetig an Bedeutung. Allerdings beschränkten sich die Neu-Emissionen meist auf die Metalle Gold und Silber. Um Platin machten die Prägestätten bisher einen großen Bogen.

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Damit ist jetzt allerdings Schluss. Nachdem die Münze Österreich bereits im letzten Jahr eine Platin-Version ihres Wiener Philharmonikers vorgestellt hat, legt die Royal Mint aus Großbritannien nun nach: Die beliebten „Queen’s Beasts“ Bullionmünzen soll es künftig auch in Platin. Dies gab die Royal Mint jüngst bekannt. Die neue Anlagemünze soll mit einem geringen Prägeaufschlag verkauft werden, um Anlegern das Investment in Platin noch weiter zu erleichtern.

Bislang glich der Platinkauf in Deutschland einer Schatzsuche. Nur wenige Länder haben bisher Platin-Münzen herausgegeben. Auch bei MP Edelmetalle zählt Platin bisher noch zu den Exotenprodukten. Als gut sortierter Edelmetallhändler mit einer langjährigen Unternehmensgeschichte im Bereich der Numismatik führt MP Edelmetalle allerdings gleich mehrere Platin-Produkte: Der
Maple Leaf aus Kanada
ist in Platin zu haben, den
beliebten Koala aus Australien
gibt es ebenfalls in einer Platin-Version. Und die Isle of Man war bisher mit einer speziellen Platin-Bullionmünze auf dem Markt vertreten:
Der Noble
wurde zwischen 1983 und 1989 durchgehend und danach bis 1997 unregelmäßig hergestellt und war damals die erste Platin-Anlagemünze.

Die Vorbehalte gegenüber Platin lassen sich vermutlich mit der hohen Besteuerung begründen. 19 Prozent Mehrwertsteuer werden bei dieser Metallart fällig, sodass das Investment theoretisch erst um diesen Prozentsatz an Wert zulegen muss, um einen Gewinn zu erzielen. Doch die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass mit ein wenig Geduld noch höhere Wertzuwächse drin sind: Im Jahr 2016 legte der Platinpreis pro Kilo in nur einem Monat von 28.000 auf über 34.000 Euro zu, zwischen 2008 und 2010 war sogar eine Verdoppelung des Preises von 20.000 auf 45.000 Euro pro Kilogramm drin.

Die hohen Schwankungen, denen Platin unterliegt, resultieren aus der industriellen Nachfrage. Platin wird vor allem in der Autoindustrie gebraucht, die Hälfte des jährlichen Weltmarktangebots für Platin wandert in diese Branche. Und während ein Wirtschaftsboom zu einer Explosion des Platin-Preises führt, lässt eine Rezession den Preis massiv abstürzen – die Ausschläge nach oben und unten fallen üblicherweise deutlich größer aus als bei Gold oder Silber. Die Platinförderung liegt in den Händen von sechs Staaten: Südafrika, Russland, Kanada, die USA, Kolumbien und Simbabwe. Allerdings kommt Platin in Reinform kaum noch vor, bei den meisten Platinfunden handelt es sich um Nebenprodukte bei der Förderung anderer Bodenschätze. So ist die Gewinnung von Platin ein aufwändiger und kostenintensiver Prozess.

Für Edelmetall-Anleger ist Platin vor allem als Beimischung zu einem chancenorientierten Depot zu verstehen und sollte verstärkt in den Blick genommen werden. Denn wenn gleich zwei europäische Prägestätten auf den Platin-Zug aufspringen, ist das Interesse an dem exotischen Metall offenbar groß.

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