Fake-Gold bei Internet-Auktionen: Wer sicher sein will, kauft nur beim Fachhändler

Das Internetauktionshaus eBay ist für viele Münzensammler und Edelmetallanleger zu einer zweiten Heimat geworden – hier gibt es seltene Münz-Jahrgänge und Barren jeglicher Größe. Dabei kommt es immer wieder zu regelrechten Bietergefechten mit vielen Teilnehmern. Besonders begehrt: Originalverschweißte Goldbarren der Perth Mint. Knapp unter dem reinen Goldpreis wechseln derzeit täglich dutzende Barren bei eBay den Besitzer. Doch wer bei einer solchen Auktion siegreich war, könnte bei Weiterverkauf zum großen Verlierer werden – eBay wird derzeit mit gefälschten Goldbarren überschwemmt.

Das Phänomen ist eigentlich nicht neu, denn es gibt durchaus legal hergestellte Barren-Kopien – allerdings nicht zum Verkauf bei eBay, sondern als Dekoration für die Schaufenster von Münzhändlern. Auffällig ist jedoch, dass in den letzten Monaten hunderte Auktionen nach einem wiederkehrenden Muster gestartet wurden: Der Anbieter spricht zwar von „Goldbarren“, weist aber in der Artikelbeschreibung kleinlaut darauf hin, dass er den Barren „sicherheitshalber“ als unecht anbietet. Als Begründung muss häufig die Verpackung herhalten – die Hartplastik-Hülle sollte nicht zerstört werden, daher sei auch keine Prüfung möglich.

Die dubiosen Anbieter legen es also offenbar auf ein Missverständnis an und versuchen, sich im Falle eines Gerichtsverfahrens von einem Betrugs-Verdacht weg und in einen rechtlichen Graubereich hinein zu bewegen. Dabei sind die Regeln bei eBay eigentlich klar: Nachgemachte Münzen und Barren dürfen nicht verkauft werden. Trotzdem wechseln derzeit täglich wertlose Barren-Imitate zum aktuellen Goldpreis den Besitzer. Die Verkäufer verdienen sich damit eine goldene Nase: Gefälschte Barren sind auf chinesischen Handelsportalen bereits für ein paar Euro zu haben.

Die Barrenhersteller versuchen mit noch sicheren Verpackungen gegenzusteuern. Umicore hat gerade erst einen Hartplastik-Blister vorgestellt, in dem künftig die Goldbarren sicher verpackt sein sollen. Die Perth Mint, deren Barren besonders häufig von Fälschungen betroffen sind, hat bereits im Jahr 2015 auf das Problem hingewiesen. Ärgerlicherweise seien Repliken, gefälschte Stücke und nicht genehmigte Kopien ein ständig zunehmendes Problem, heißt es auf dem Weblog der Prägestätte. Es wird zu höchster Wachsamkeit geraten. Zu erkennen sind dem Blog zufolge die gefälschten Barren-Verpackungen an der Aufschrift „CertiCard@ SECURITY CASE“, während das Original mit „The Perth Mint tamper-evident case“ beschriftet ist. Die gefälschten Barren haben zudem meist nur eine sechsstellige Zahl und keine Buchstaben wie das Original

Der Rat der Perth Mint zum Schutz vor Betrug ist deutlich – wer sich vor Barren-Fakes schützen will, muss bei einem zugelassenen Perth-Mint-Distributor kaufen. Dazu zählt auch MP Edelmetalle. Alle Münzen und Barren, die bei MP Edelmetalle an- und verkauft werden, sind mit modernsten Methoden geprüft worden. Dabei kommt beispielsweise die Röntgen-Fluoressenz-Analyse zum Einsatz – dadurch kann die Echtheit eines Barrens auch durch eine Hartplastikverpackung hindurch überprüft werden. Durch diese und andere Techniken haben Betrüger keine Chance, wenn sie den Mitarbeitern von MP Edelmetalle beim Ankauf am Schalter eine Fälschung „unterjubeln“ wollen.

Übrigens sind die meisten Fälschungen, insbesondere das Material aus Internetauktionshäusern wie eBay oder chinesischen Handelsplattformen, von geschulten Edelmetallkäufern ganz ohne technische Hilfsmittel leicht zu erkennen: Die Maße stimmen nicht, die Farbe erinnert auffällig an Messing. Und gelegentlich nehmen es die Fälscher mit den Details der Münzen und Barren auch nicht so genau – und basteln beispielsweise auf gefälschte China-Pandas ein Motiv, welches nicht zum aufgedruckten Jahrgang passt.

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