Keine Wertminderung bei fiesen Flecken auf Münzen aus Gold und Silber

Keine Wertminderung bei fiesen Flecken auf Münzen aus Gold und Silber
Wer seit Jahren treuer Sammler der deutschen 100-Euro-Goldmünzen ist, dürfte diese Erfahrung mindestens einmal gemacht haben: Das Paket mit den neuen Goldunzen kommt an, die Vorfreude steigt – und dann: Eine große Enttäuschung, weil die Pracht der goldenen Prägungen durch kleine, rötliche Flecken getrübt wird. Ein Blick in einschlägige Sammlerforen macht deutlich: Das Problem ist weit verbreitet. Und nicht nur bei den deutschen 100 Euro Münzen in Gold, auch bei internationalen Prägungen wie dem China Panda sind die Flecken recht weit verbreitet. Die Sorge bei den Besitzern der Münzen ist groß – die rötliche Verfärbung sieht aus wie Rost.

Die roten Flecken auf Goldmünzen sind eine regelrechte Pest, welche Kunden und Händler gleichermaßen beschäftigt – und immer wieder gibt es Ärger, weil Kunden sich über die Flecken beschweren oder Händler die befleckten Münzen nicht ankaufen. „Wir handeln mit den Artikeln trotzdem, da dieses unserer Meinung ja leider dem Originalzustand entspricht“, erklärt Gerrit Homrighausen, Geschäftsführer von MP Edelmetalle. Er ergänzt, dass die Ursache der Flecken bislang nicht abschließend geklärt ist und dass sie den Wert der Münzen nicht mindern, da sich dieser aus dem reinen Edelmetallpreis ergibt.

Doch nicht nur bei Gold, auch bei Silber kommt es zu überraschender Fleckenbildung – bei der Wildlife Serie sowie dem Maple Leaf aus Kanada sind weißliche Ablagerungen weit verbreitet, welche in der Sammlerszene als „Milchflecken“ bezeichnet werden. Auch hier gilt: „Wir kaufen alles normal an und verkaufen es normal. Unser Motto ist dort genau wie bei den roten Flecken: Es ist der unbehandelte Originalzustand der Münze“, stellt Gerrit Homrighausen klar. Vereinzelt treten Milchflecken auch bei den Elefanten aus Somalia sowie der Arche Noah aus Armenien auf.

Die Ursache der Fleckenbildung bei den Münzen aus Gold und Silber ist bislang nicht endgültig geklärt – und es erscheint völlig unverständlich, warum es bei fast reinem Feingold zu einer chemischen Reaktion mit anderen Stoffen kommen könnte. Folgende Erklärung gilt in der Münzensammlerszene als wahrscheinlich: Bei den Flecken handelt es sich um kleine „Silberinseln“, die anlaufen. Die roten Flecken sind tatsächlich Silbersulfid, welches bei einer Reaktion mit organischen Schwefelverbindungen entsteht. Auftreten können solche Verunreinigungen bei der Herstellung der Ronden.

Eine mögliche Erklärung für die „Milchflecken“ auf silbernen Münzen geht in eine andere Richtung: “ Beim Reinigen der Ronden können Rückstände von verwendeten Reinigungsmitteln dazu führen, dass diese Verschmutzung beim Prägevorgang übertragen wird“, heißt es in einem lesenswerten Beitrag (
hier abrufbar
) des Edelmetall-Informationsportals „silber.de“ – dort hat die Redaktion diverse Möglichkeiten ausprobiert, die Flecken zu beseitigen. Ihr Fazit: Keine der gängigen Hausmittel reinigt die Münze vollständig, bei vielen Lösungsmöglichkeiten wird die Münze sogar noch zusätzlich beschädigt.

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