Schwarzer Freitag nach Brexit-Entscheidung sorgt für Goldpreis-Explosion

Elf Prozent Verlust im DAX, der größte Kurssturz seit der Finanzkrise im Jahr 2008 – und über 100 Euro Gewinn pro Feinunze Gold: Der schwarze Freitag nach dem „Brexit“-Entscheid hat begonnen. Der Vorsprung der EU-Gegner in Großbritannien war mit 52 zu 48 Prozent auf den ersten Blick hauchdünn, tatsächlich liegen zwischen beiden Lagern jedoch etwa eine Million Stimmen – eine solche Entscheidung hatte zuletzt kaum ein Börsianer für möglich gehalten. Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater vergleicht den EU-Austritt der Briten in einer ersten Stellungnahme mit dem Fall des Eisernen Vorhangs – an den Finanzmärkten regiert die blanke Panik.

Hinter Europas Finanzstrategen liegt eine schlaflose Nacht. Mal lagen die „Remain“-Anhänger vorn, dann zogen jedoch die „Leave“-Aktivisten vorbei. Und der außerbörsliche Handel bot einen Vorgeschmack dessen, was am heutigen Freitag an den Börsen zu erwarten ist – das britische Pfund brach kurz nach Veröffentlichung der ersten Ergebnisse im Vergleich zum US-Dollar um fast 10 Cent ein, nachdem es in der Nacht noch die Marke von 1,50 US-Dollar erreicht hatte – ein Zeichen von Stärke, welches sich nur wenige Stunden später in absolute Ohnmacht wandeln sollte.


die Nachfrage nach dem „sicheren Hafen“ befindet sich auf Rekordniveau. In Großbritannien haben die Menschen in den vergangenen Tagen die Lagerbestände der Goldhändler regelrecht leergefegt, das Handelshaus Sharps Pixley spricht von einer dreimal höheren Nachfrage seit Jahresbeginn. Und mit dem sensationellen Kurssprung um über 100 Euro pro Feinunze in der Nacht auf Freitag hat der Goldpreis ein massives Kaufsignal generiert – der Widerstand bei 1.300 US-Dollar konnte nach mehreren Anläufen nachhaltig überwunden werden. Für den Fall einex „Brexit“ hat die Societe Generale (SocGen) einen Goldpreis von bis zu 1400 US-Dollar voraus gesagt.


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