Der Goldpreis hat aufgrund der zunehmenden Zinsphantasien vieler Spekulanten – nach besser als erwartet ausgefallenen US-Wirtschaftsdaten könnte eine erste Zinserhöhung in der größten Volkswirtschaft der Welt bereits im Juni beschlossen werden – in der vergangenen Woche den Turbo eingelegt: Er liegt inzwischen weit über den wichtigen Marken von1100 Euro und 1200 US-Dollar. Und die Nachfrage lässt sich nicht nur am gestiegenen Goldpreis ablesen, auch die Münzprägestätten in aller Welt erleben eine Rekord-Nachfrage. Gerade haben die Münzprägestätten von Australien und den USA aktuelle Zahlen veröffentlicht.

Und diese dürften Goldbesitzer erfreuen, denn ihre Schätze sind immer begehrter: Die American Eagle Goldmünzen der United States Mint wurden im Umfang von genau 46.500 Unzen im März 2015 verkauft, die Verkäufe sind im Vergleich zum Vormonat um 151,4 Prozent angestiegen. Damals lagen sie noch bei 18.500 Unzen, im Vorjahreszeitraum waren es 21.000 Unzen. Auch im Vergleich der Quartale zeigt sich, dass die Goldnachfrage keinesfalls nachlässt: 2015 sollen laut US Mint in den ersten drei Monaten 146.000 Unzen verkauft worden sein, 2014 waren es von Januar bis März noch 143.500 Unzen. Die
Eagle Goldmünzen werden seit 1986 hergestellt und sind in Stempel- sowie Spiegelglanzausführung zu haben. Die Herstellung erfolgt in der United States Mint, die bereits seit 1792 für die US-amerikanische Münzproduktion verantwortlich zeichnet. Der Gold Eagle weist einen Feingoldgehalt von 91,67 Prozent auf, was 22 Karat entspricht. Dazu wurden 3 Prozent Silber und 5,33 Prozent Kupfer beigemischt.

Doch nicht nur der Goldmarkt brummt – auch die Silber Verkäufe sind im März sprunghaft angestiegen: In diesem Bereich hat die US Mint im März genau 3.519.000 Unzen verkauft, dies entspricht einem Anstieg um 16,5 Prozent im Vergleich zum Februar. Allerdings hat die Silbernachfrage noch Luft nach oben: Der Vorjahreswert von rund 5,3 Millionen Unzen konnte noch nicht erreicht werden. Die US Mint hat im Jahr 2015 bisher etwa 12,071 Millionen Unzen verkauft.

Gute Nachrichten kommen nicht nur von der US Mint, auch die Kollegen in Australien können sich über Arbeitsmangel nicht beschweren: Die Perth Mint meldet ebenfalls einen starken Zuwachs bei Bullionmünzen in Gold und Silber. Im März wurden 34.260 Unzen Gold abgesetzt, die Verkaufszahlen stiegen damit um etwa sieben Prozent. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurden sogar rund 13,5 Prozent mehr Goldmünzen abgesetzt. Noch stärker nimmt die Beliebtheit der seltenen Silbermünzen aus Australien zu: Im März hat die Perth Mint genau 638.557 Unzen verkauft und damit 63 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum abgesetzt. Die Perth Mint ist die älteste Münzprägestätte in Australien. In Perth wurden bereits im Jahre 1899 als Niederlassung der britischen Royal Mint eigene Münzen hergestellt. Inzwischen zählt die Perth Mint zu den ersten Adressen für Sammler und Anleger weltweit. Bereits seit 1986 mischen die Australier auf dem Markt der Bullionmünzen mit – in diesem Jahr kam der „Australian Nugget“ mit dem Motiv des berühmten „Welcome Stranger“-Nugget auf den Markt.