Griechenland-Bankrott steht kurz bevor: Konten sind ab Montag leer

1100 Euro für eine Feinunze Gold – viele Edelmetallinvestoren hätten diese Preise für Gold vor einigen Monaten sicher nicht für möglich gehalten. Doch der massive Verfall des Euro, die Entscheidung der Europäischen Zentralbank zu breit angelegten Anleihekäufen und die anhaltende Nullzinsphase haben dafür gesorgt, dass es für sicherheitsbewusste Anleger kaum noch Alternativen zu Gold gibt. Denn während die Hausse an den Aktienmärkten den meisten Deutschen unheimlich ist, erscheint eine Erholung bei den Edelmetallen nach einer mehrjährigen Schwächephase überfällig.

In den nächsten Wochen dürften vor allem die geopolitischen Risiken wieder einen stärkeren Einfluss auf die Edelmetallpreise haben. So dürften die Wertzuwächse der vergangenen Tage vor allem auf die Eskalation der Lage im Jemen und der daraus resultierenden Gefahr einer Ausbreitung des Konfliktes im Land auf die gesamte Region zurück zu führen sein. Mehrere Nationen haben am Donnerstag mit Bombardements in den blutigen Konflikt eingegriffen, der von vielen Beobachtern bereits als Bürgerkrieg bezeichnet wird.

Vor dem Hintergrund dieser dramatischen Entwicklungen dürfte das Verständnis vieler Marktteilnehmer für einen weiteren Krisenherd weiter abnehmen – doch trotzdem sorgt der EU-Pleitekandidat Griechenland jeden Tag aufs Neue für Negativschlagzeilen: In genau zwei Wochen könnte es für die griechische Regierung eng werden, denn dann wird die nächste Kredittranche für den Internationalen Währungsfonds (IWF) in Höhe von rund 470 Millionen Euro fällig. Und Griechenland kann zwar die Gehälter für den laufenden Monat aufbringen, danach ist die finanzielle Situation laut EU-Kommission aber „kritisch“. Denn Mitte April muss Griechenland die Rückzahlungen zweier Staatsanleihen in Höhe von 2,4 Milliarden Euro sicherstellen.

So ist es kaum verwunderlich, dass inzwischen wieder häufiger aus dem politischen Berlin zu vernehmen ist, wie gering die Folgen eines griechischen „Grexit“ oder sogar eines ungeplanten „Graccident“ wären. Doch selbst wenn Griechenland in Europa alles andere als ein ökonomisches Schwergewicht ist, wäre die Symbolkraft eines Ausscheidens aus dem Euro verheerend. Eurokritische Kräfte in anderen Schuldenstaaten wie Spanien könnten weiteren Auftrieb erhalten, das Vertrauen der Finanzmärkte in den Euro würde schlagartig weiter abnehmen – und in Griechenland droht eine humanitäre Katastrophe.

Bereits zu Beginn der kommenden Woche steuert Griechenland einen weiteren Schritt auf die Staatspleite zu – dann muss die Regierung nämlich die Staatskonten überziehen, wie die Athener Zeitung „Kathimerini“ unter Berufung auf Regierungsquellen berichtet. Zwar hat die Syriza-Regierung bereits eine neue Geldquelle gefunden, indem sie auf liquide Mittel von staatlichen Rentenfonds oder Staatsunternehmen zugreift, doch dieser Griff war in der Vergangenheit wiederholt der Vorbote eines Staatsbankrotts.

Die Entwicklung der Nachfrage in den Filialen von MP Edelmetalle macht deutlich, dass immer mehr Investoren die Gefahr eines griechischen Staatsbankrotts erkennen und sich gegen Turbulenzen an den Finanzmärkten mit Gold und Silber absichern möchten.

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